Alfa Romeo
Alfa Romeo | 1920 - | Italien |
Noch während des ersten Weltkrieges im Jahr 1915 übergab die Banca di Sconto, der Hauptaktionär der Firma A.L.F.A, die Führung des Unternehmens in die Hände des geschickten Mailänder Unternehmers Nicola Romeo. Dieser ließ ab 1920 die Produktion mit den Modellen 20/30 HP und dem sportlichen Ableger 20/30 ES wieder aufleben. Dem Firmennamen Alfa hatte er seinen eigenen Nachnamen Romeo angehängt: Alfa Romeo war geboren worden. 1922/23 erschien der Grundstein späteren Erfolges. Ingenieur Giuseppe Merosis präsentierte seinen RL, der sich als wirklich gelungenes Automobil herausstellte und schnell auch sportliche Erfolge einfuhr. So konnten etwa 1923 und 1924 auf einem RL die Targa Florio, die damals in Italien wichtigste Rallye, gewonnen werden. Mit diesen Siegen war der sportliche Ruf der Marke Alfa Romeo begründet worden, der bis heute gilt. Etwas weniger erfolgreich erwies sich der erste Versuch Alfa Romeos im Grand Prix-Rennsport. Der P1, ein von Merosi 1923 entworfener Rennwagen, wurde wegen seiner Langsamkeit gar nicht erst zu einem Rennen zugelassen. Merosi kümmerte sich in der Folge denn auch nur noch um Serienfahrzeuge. Für die extra gegründete Rennsportabteilung verpflichtete man auf Anraten des Werksfahrers Enzo Ferrari den jungen Ingenieur Vittorio Jano. Dessen Erstlingswerk, der P2, schlug gleich mächtig ein, als dieser für Alfa Romeo 1925 die erste ausgetragene Grand Prix-Weltmeisterschaft gewann. Jano war offensichtlich auch ein guter Kaufmann. Aus dem P2 wurde innerhalb weniger Monate ein fantastischer Straßen-Sportwagen entwickelt, der zum Urvater aller Alfa-Sportwagen werden sollte: Der 6C 1500. 1929 zeigte Alfa Romeo den ebenfalls von Jano entwickelten Nachfolger, den 6C 1750. Der Wagen war durch Erweiterung von Bohrung und Hub aus dem 6C 1500 entwickelt worden. Bis auf die ersten 50 Exemplare waren alle Fahrzeuge mit einem großen direkt ansprechenden Kompressor ausgerüstet. Im Gegensatz zum 6C 1500, der einen kleineren zahnradgetriebenen Kompressor verwendet hatte. Die Leistung wuchs auf erstaunliche 85 PS, Varianten mit mehr PS für Sport-Veranstalltungen waren ebenfalls lieferbar. Das Ergebnis war ein hoch effizienter und sehr schneller Sportwagen, der eine Reihe von Sport-Erfolgen einfuhr. Der größte war wohl der Sieg bei Mille Miglia 1929 durch Campari und Ramponi. Obwohl der 6C 1750 bis 1934 produziert wurde, erschien bereits 1931 der wohl genialste Entwurf von Vittorio Jano: Der 8C 2300. Dieser sah dem 6C 1750 zum Verwechseln ähnlich, besaß jedoch einen geteilten 8-Zylinder-Motor, dessen beide Hälften durch eine zentrale Zahnradgruppe für die Betätigung der Nockenwelle getrennt wurden. Der Motor leistete in der Grundversion bereits 142 PS, in der Monza-Sportversion standen sogar 178 PS zur Verfügung. Den 8C 2300 gab es mit zwei verschiedenen Rahmen. Ein 8C 2300 mit dem längeren Radstand gewann beispielsweise die 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1931 bis 1934, während die kurze Version auf Straßen-Rallyes eingesetzt wurde. So ausgestattet konnte der 8C 2300 beispielsweise das Mille Miglia-Rennen von 1932, 1933 und 1934 gewinnen. Neben den Sport- und Rennwagen wurden jedoch auch einige Alfas als luxuriöse Reisewagen mit geschlossenen Karosserien ausgeliefert. Gerne wurde für diese Zwecke der 6C 2300 geordert, der mit einigen der schönsten Karosserien aller Zeiten ausgeliefert wurde. Leider war aber die technische Basis dieses Fahrzeugs mit Blattfedern und Bremsen mit mechanischem Vorgestänge bereits bei Präsentation des Autos veraltet. 1935 wurde der Wagen deshalb durch den 6C 2300 B mit neuem Fahrwerk ersetzt. Auf sportlichem Gebiet konnten unterdessen trotz einer 1933 erfolgten Übernahme der Kontrolle bei Alfa Romeo durch die IRI und eines erklärten werksseitigen Rückzugs vom Rennsport weitere Erfolge verbucht werden. Die Rennabteilung war einem engen Mitarbeiter der Firma, Seniore Enzo Ferrari, anvertraut worden. Dieser hatte nach einer nicht besonders erfolgreichen Karriere als Rennfahrer einen Rennstall gegründet, die Scuderia Ferrari, welche in den nächsten Jahren versuchte die Fahnen von Alfa Romeo hochzuhalten. Der Tipo B, besser bekannt als P3 gehörte ab 1932 zu den erfolgreichsten Grand-Prix-Rennwagen dieser Zeit, wenngleich er ab 1934 gegen die mit staatlicher Unterstützung operierenden deutschen Automarken Auto Union und Mercedes-Benz nur noch schwerlich bestehen konnte. Im Sportwagenbereich feierte hingegen ein Ableger des P3 weitere Triumphe: Der 8C 2900 mit zwei Kompressoren und über 200 PS Leistung, den Alfa Romeo ab 1936 einsetzte, war der wohl schnellste Straßensportwagen der 30er Jahre. Nach der ersten nur 6 Exemplare umfassenden Serie wurde eine zweite 8C 2900 B genannte Serie aufgelegt, deren Motoren angeblich aus Fabrikresten der Grand Prix-B-Motoren erstanden sein sollen. Höhepunkt dieser Baureihe war zweifellos jenes grandiose Modell, welches 1938 mit einer Stromlinien-Karosserie von Touring ausgestattet beinahe das 24-Stunden-Rennen von Le Mans gewann. Darüber hinaus konnten drei 8C 2900 die ersten drei Plätze bei der Mille Milgia 1938 belegen. Doch die sportlichen Tage von Alfa Romeo waren gezählt. Die Rennabteilung lag in den Händen von Ferrari, der nach dem Krieg seinen eigenen Rennstall aufmachte, Vittorio Jano hatte aus Gram über die zuletzt ausgebliebenen Erfolge seiner Grand Prix-Boliden Alfa Romeo den Rücken gekeert und der Krieg verhinderte weitere Pläne bis auf Weiteres. Es wurde vom viel diskutierten Spanier Wilfredo Ricart zwar noch ein sehr moderner Nachfolger des P3 mit Mittelmotor entwickelte, der Tipo 512, doch dieser kam wegen des Kriegsausbruches nicht mehr zum Einsatz. Bei den Straßenfahrzeugen hatte man sich bei Alfa Romeo zuletzt auf einige wenige Modelle konzentriert. Das wichtigste war der 6C 2500, der nicht nur das letzte Modell vor dem Krieg, sondern auch das erste nach dem Krieg produzierte Fahrzeug war. Es handelte sich nach wie vor um ein sportliches Luxus-Automobil, für welches es bei den verschiedenen Karosserieschneider wie Touring oder Pininfarina die herrlichsten Aufbauten gab. Im Krieg wurde die Fabrik von Alfa Romeo stark beschädigt, weshalb man zunächst mit der Produktion des Vorkriegs-Fahrzeug neu startete. Allerdings hatte man eine neue, aerodynamische Karosserie entworfen, welche den Staub der vergangenen Jahre abschütteln sollte, der Freccia d'Oro war geboren worden. Der Ruf von Alfa Romeo hatte nicht gelitten, aber es war klar, dass Kundschaft für hochkarätige und teure Automobile in der Nachkriegszeit sehr beschränkt war. To be continued ... |
Diese Übersicht verfügt über eingearbeitete Unterkategorien. Die meisten Unterkategorien fassen Baureihen zusammen. Gab es also zu einem Modell diverse Aufbauten und Motorvarianten, sind diese nunmehr in einer Unterkategorie, ähnlich der Kapitel-Einteilung in Büchern, zusammengefasst: Alfa Romeo RL / RM '1922-27 (9 Modelle) Alfa Romeo 6C 1500 '1927-29 (8 Modelle) Alfa Romeo 6C 1750 '1929-34 (19 Modelle Alfa Romeo 8C 2300 '1931-35 (12 Modelle) Alfa Romeo 8C 2600 '1931-34 (4 Modelle) Alfa Romeo 6C 2300 '1934-37 (10 Modelle) Alfa Romeo 8C 2900 '1935-41 (11 Modelle) Alfa Romeo 6C 2500 '1939-53 (29 Modelle) Alfa Romeo 1900 '1950-58 (3 Modelle) Alfa Romeo 1900 C Sprint / Supersprint '1951-58 (17 Modelle) Alfa Romeo Giulietta '1954-65 (9 Modelle) Alfa Romeo Tipo 33 '1967-77 (11 Modelle) Die Unterkategorien sind durch das Icon '' gekennzeichnet. Ein Klick auf das Icon oder den Namen öffnet die Seite mit den zur Unterkategorie gehörenden Fahrzeugen. rollt eine Liste mit den zur Unterkategorie gehörenden Fahrzeugen auf. faltet die Liste wieder zusammen. |
Fahrzeuge von Alfa Romeo:
Literatur | ||||
Internet | www.alfaromeo.de |
|||
verwandte Links | ||||
Tuning | ||||
|
Ergänzungen oder Fehler bei den technischen Daten können hier mitgeteilt werden.