A.L.F.A.

Anfang des 20. Jahrhunderts expandierte das französische Unternehmen Darracq nach Italien und baute in der Nähe von Neapel ein Montagewerk, in dem aus Frankreich gelieferte, vorproduzierte Fahrzeuge zusammengesetzt wurden. Die Fahrzeuge stießen jedoch auf wenig kommerzielles Interesse. Das zwischenzeitlich in die Nähe von Mailand verlegte Produktionswerk wurde deshalb 1909 von Darracq an eine Gruppe lombardischer Industrieller verkauft. Diese hatten im Vorgriff auf den Kauf bereits den späteren italienischen Star-Designer Ugo Stella beauftragt, zwei völlig neue auf die italienische Kundschaft zugeschnittene Fahrzeuge zu entwickeln.

Bei den späteren Fahrzeugen handelte es sich um die Modelle 12 HP und 24 HP. Die Geschäftsführung entschloss sich schließlich zunächst zum Bau des 24 HP. Eine gute Entscheidung, wie sich herausstellen sollte. Ab 1910 wurde der Wagen angeboten und überzeugte die Käufer durch seine Leistung und durch seine Straßenlage. Das sportliche Image von A.L.F.A. (Anonima Lombarda Fabbrica di Automobili), später Alfa Romeo, war geboren. Einige Monate darauf wurde der 12 HP aufgelegt, den es auch in der leistungsgesteigerten Version 15 HP gab.

Vom Erfolg beseelt, bot A.L.F.A auch noch den 40-60 HP an. 1915 zog sich der Hauptaktionär von A.L.F.A., die Banca di Sconto, aus dem Unternehmen zurück und überließ dem Unternehmer Nicola Romeo die Anteile. Dieser profitierte vom ersten Weltkrieg und hatte 1918 bereits ein Imperium von allein fünf Werken in Mailand aufgebaut. Unter dem Namen Alfa Romeo wurde dort ab 1918 die Automobilproduktion wieder aufgenommen und bis heute erfolgreich fortgeführt.