Alfa Romeo 1900 C Super Sprint "Zagato"

Vom 1900 C gab es neben dem Serienmodell mit Touring-Karosserie diverse Sonderaufbauten verschiedener italienischer Karosserieschneider. Boano, Boneschi, Bertone, Colli, Lombardi, Vignale, Ghia, Pinin Farina und natürlich Zagato. Das in jenen Jahren in Mailand ansässige Unternehmen von Ugo Zagato hatte bereits vor dem Krieg einen Großteil der herrlichen 6C 1750 und 8C 2300 eingekleidet. Diese Zusammenarbeit fand natürlich auch nach dem Krieg ihre Fortsetzung. Waren die Serien-Coupés mit Touring-Aufbau eher luxuriöse Tourenwagen, entwarf Zagato eine echten Sportwagen.

Er schaffte es, das Gewicht um ca. 100 Kilogramm zu senken und berücksichtigte soweit möglich aerodynamische Gesichtspunkte. Insbesondere war Zagato bemüht, die Karosserie an allen möglichen Ecken so wenig wie möglich in den Wind zu stellen. Dies führte insbesondere zu einer merkwürdig zerklüfteten Front mit hoch über dem Motorblock aufragender Motorhaube und heruntergezogenen Haubenwangen. Neben 39 Coupés wurden auf den Automobilausstellungen in Genf 1957 und Venedig 1958 auch zwei 1900 SS Zagato Roadster vorgestellt, die noch beide existieren. Ein Exemplar befand sich 2007 in Deutschland, das andere in Belgien. Zudem gab es Modelle mit klassischem Double Bubble- Dach und so genannte 'Lusso'-Ausführungen mit Zierleisten aus Chrom, Lederausstattung und Retuschen an der Fensterlinie. Alle Werbung und Mühen halfen dennoch nichts, weitere Exemplare fanden keine Käufer. Vielleicht schreckte das skurrile Äußere potenzielle Kunden ...

Für drei Fotos vom Concorso d'Eleganza in der Villa d'Este 2010 bedanken wir uns herzlich bei Peter Madle (www.madle.org).