Rolls-Royce Phantom II
Rolls-Royce Phantom II | 1929-35 | Großbritannien |
Der Rolls-Royce Phantom IIIm Oktober 1929 wurde auf der Olympia Motor Show in London offiziell der Nachfolger des "New Phantom" vorgestellt, was den Vorgänger - sozusagen posthum - zum Phantom I machte. Tatsächlich war der Phantom II keine komplette Neuentwicklung, sondern eine Evolution des Phantom I: So wurde etwa der Motor des Vorgängers übernommen, wenngleich dieser einen neuen Zylinderkopf aus Aluminium erhalten hatte, der zusammen mit anderen kleinen Änderungen eine Anhebung der Verdichtung auf 4,75:1 erlaubte und - quasi als Nebeneffekt - eine Leistungssteigerung um ca. 20 PS bewirkte. Offizielle Angaben hierzu machte Rolls-Royce jedoch nicht. Man hatte sich glaubhaft das Image verpaßt, dass Qualität höher zu bewerten sei, als Leistungsvermögen. Um dennoch dem im Widerspruch hierzu stehenden Wunsch vieler Kunden nach mehr Leistung zu entsprechen, probierte man in der Serie später eine modifizierte Nockenwelle nebst verstärkten Auslassventilen und Ventilfedern aus. Doch ein deutlich erhöhter Verschleiß mit Defekten schon nach 8.000 bis 10.000 Meilen Laufleistung ließen Rolls-Royce auf das alte System zurückschwenken. Die defekten Fahrzeuge rüstete man im Wege der Kulanz zurück. Der Motor lief im Übrigen nicht mehr so lautlos wie beim Silver Ghost oder Phantom I: Er war durchaus vernehmbar und übertrug aufgrund der festen Verbindung mit dem Fahrgestell auch leichte Schwingungen auf das Chassis. Größere Änderungen gab es hingegen beim Fahrgestell, für das im Übrigen nach wie vor keine Werks-Karosserien verfügbar waren. Neue Halbelliptik-Federn an beiden Achsen und ein generell niedrigerer Rahmen bewirkten eine um 230mm geringere Höhe, was sich sehr positiv auf das Fahrverhalten und vor allem das äußere Erscheinungsbild auswirkte: Die kompletten Fahrzeuge wirkten jetzt grundsätzlich sportlicher. Ein Jahr nach der Präsentation wechselte man zudem von 21-Zoll-Rädern auf solche mit 20 Zoll Durchmesser und etwas später auf Räder mit lediglich noch 19 Zoll, was sich ebenfalls positiv auf die Linien der Autos auswirkte. Weitere positive Veränderungen betrafen die Motor-Kupplungs- und Getriebeinheit, die nicht mehr in einem Hilfsrahmen ausgeführt wurde, sondern direkt mit dem Chassis verschraubt wurde. Hieraus folgte unmittelbar eine spürbare Versteifung des Vorderbaus. Zudem wurden nunmehr fast alle beweglichen Teile zentral geschmiert, was schon eine deutliche Erleichterung bedeutete. 1933 wurden dann auch noch flexible Ölführungen und eine pedal-gesteuerte zentrale Fahrwerksschmierung von Luvax-Bijur eingeführt. Im Innenraum fielen neue zentrale zusammengefaßte Instrumente auf. Diese waren in eine ovale Trägerplatte eingelassen, die ob ihrer Form schnell den Spitznamen "Soup-Plate" erhielt. Dank der Anordnung in der Mitte waren erstmals auch links-gelenkte Versionen des Phantom II ohne größere Umbauten realisierbar. Gedacht waren diese ab 1931 ausgeliferten Versionen mit Lenkrad auf der linken Seite sowie mittig platziertem Schalt- und Bremshebel vornehmlich für Amerika, aber es gab auch Interesse aus Europa. Diese Serien erhielten Typbezeichnungen mit den Buchstaben-Kombinationen 'AJS' und 'AMS'. Vom Phantom II (ohne Continental) wurden letztlich bis Oktober 1935 (ein einzelnes Exemplar wurde noch im Dezember 1936 ausgeliefert) insgesamt 1.400 Exemplare gebaut, zusammen mit den Continental-Versionen betrug die Stückzahl sogar 1.681 Exemplare. |
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