IAA Frankfurt 2011

Maybach hat immer noch keine Entscheidung über einen Nachfolger des unglücklichen Typ 57/62 getroffen, der immerhin seit 2003 gebaut wird und 2010 nur noch ca. 200mal verkauft werden konnte.

Auf der IAA in Frankfurt 2011 bemühte man sich um Schadensbegrenzung und präsentierte einen abermals verfeinerten Maybach 57 S Edition 125 anläßlich des 125. Geburtstages des Automobils. Die Neuerungen sind allerdings, nicht nur bei Licht betrachtet, Kinkerlitzchen: Eine Konturbeleuchtung und ein lasergraviertes Lichtmotiv Doppel-M im Bogendreieck in der vorderen Armauflage. Dazu neue Außenfarben und die Möglichkeit einer Unterschrift von Wilhelm Maybach auf dem Handschuhfachdeckel. Das lockt nicht 'mal mehr irgendeinen verrückten Scheich hinter seiner Sanddüne hervor.

Wesentlich interessanter als der - wie jedes Jahr - wenig repräsentative in eine Ecke gequetschte und viel zu dunkle Auftritt in der Festhalle, ist da der Blick vor die Halle, wo die Fahrzeuge von finanziell besonders potenten Kunden Probe gefahren werden können. Dort stand zeitweise (siehe Foto!) 1/66 der Jahresproduktion von Maybach herum.

Liebe Leute von Daimler: Baut endlich einen würdigen, eleganten und repräsentativen Nachfolger, nennt ihn meinetwegen Mercedes Maybach und präsentiert ihn auf den Messen der Welt gut ausgeleuchtet! So verkommt das Erbe des besten Ingenieurs der automobilen Frühzeit zur unwürdigen Lachnummer oder bloßen Unterschrift in einem langweiligen Einzelstück.

Ebenfalls enttäuschend war der Auftritt von Mazda. Das japanische Unternehmen hat in der Vergangenheit immer wieder mit verrückt-genialen Studien die Messen der Welt, auch jene in Frankfurt, bereichert. Und 2011? Keine Studie, der kleine SUV CX-5 (nicht im Bild) als einzige echte Neuheit und eine ohne jegliche Erläuterungen präsentierte Sonderschau von Mazda MX-5. Das war schade und schwach.

Mercedes-Benz hatte wie immer die gesamte Festhalle gemietet. Die Ausstattung war nobel und das Ambiente gediegen. Vor der Halle wurde unter anderem auch der neue Mercedes-Benz Actros gezeigt, dessen Präsentation viel mediale Aufmerksamkeit auf sich zog, da man einen Sumo-Ringer und ein dünnes Model (nicht im Bild) hierfür verpflichtet hatte.