Bentley 3½-Litre "The silent Sports Car"
Bentley 3½-Litre "The silent Sports Car" | 1933-37 | Großbritannien |
Bentley 3½-Litre "The silent Sportscar"Bentley hatte sich auf dem englischen Markt die Spitzenstellung für sportliche Fahrzeuge erarbeitet. Die Modelle 4½-Litre und 6½-Litre standen in dem Ruf, problemlos und zuverlässig zu sein. Zudem hatten Sie zahllose Sporterfolge eingefahren. Trotzdem musste Bentley 1931 in Folge der Weltwirtschaftskrise Konkurs anmelden. Bei Rolls-Royce hatte es noch zu Lebzeiten von Frederick Henry Royce einen Vorstandsbeschluss für den Bau eines ausgeprägt sportlichen Modells gegeben. Durch das nahende Ende von Bentley ergab sich eine Gelegenheit unter Elemenierung eines Marktkonkurrenten (Bentley) die Umsetzung des Vorhabens zu beschleunigen. Da man zudem eine Übernahme durch Napier fürchtete, gab man im Konkursverfahren über den Central Equitable Trust ein Gebot von 125.000,- Pfund für die Überreste von Bentley ab und erhielt den Zuschlag. Im August 1933 während der Rennwoche von Ascot wurde schließlich der neue Sportwagen als 3½-Litre vorgestellt. Die ersten Fahrzeuge wurden noch im Oktober 1933 ausgeliefert. Gebaut wurde das neue Modell in Derby bei Rols-Royce, weshalb die Modelle 3½-Litre und 4¼-Litre heute auch häufig als "Derby-Bentley" bezeichnet werden.
Der neue Sportwagen besaß das anspruchsvolle und komfortable Fahrwerk des "Peregrine"-Projektes (geplanter Sportwagen von Rolls-Royce mit 2,5-Liter-Kompressor-Motor) und den leistungsgesteigerten 3,7-Liter Motor des Rolls-Royce 20/25 HP. In der Bentley-Ausführung erhielt er eine höhere Verdichtung (6:1 statt 5,25:1), zwei Vergaser und eine einfache Spulenzündung. Damit lag die verfügbare Leistung mit ca. 105 Brems-PS um fast 25% über der des Rolls-Royce. Die Aufbauten überließ man weiterhin externen Karosserieschneidern. Die ersten Modelle wurden ausschließlich als offene Ausführungen an Kunden geliefert. Doch rasch wurden auch Sports Saloon- und Coupé-Aufbauten beliebt. Die Mehrzahl der Aufbauten entstanden bei Park Ward. Dieser später zu Rolls-Royce gehörende Karosserie-Betrieb schuf insgesamt 529 Aufbauten für das 3½-Litre-Chassis. Die übrigen Chassis wurden bei den renomiertesten Adressen in Europa, vorwiegend natürlich dem Vereinten Königreich eingekleidet. Dies waren etwa Barker, Freestone & Webb, Gurney Nutting, Hooper, Mann Egerton, Arthur Mulliner, H. J. Mulliner, Rippon, Thrupp & Maberly, James Young, Vanden Plas und Windovers (9 Chassis) in England, Figoni et Falaschi, Kellner, Saoutchik, Vanvooren und Erdmann & Rossi im übrigen Europa. Sportliche Einsätze gab es, blieben aber Privatfahrern vorbehalten. Das Werk verzichtete gemäß der Rolls-Royce-Doktrin auf Wettbewerbs-Teilnahmen. Allerdings unterstützte man immerhin den Start von E.R. Hall, der für die Teilnahme an der Tourist Trophy der Provinz Ulster 1934 und 1935 einen auf 163 PS leistungsgesteigerten Motor erhielt. Dieser war denn auch in beiden Rennen schnellster Teilnehmer, wurde jedoch wegen einer Handicapformel jeweils nur als Zweiter gewertet. Die Käufer griffen gern und reichlich zu, obwahl der Wagen mit etwa 1.460,- Pfund Kaufpreis inklusive Karosserie sehr teuer war. Doch den Bentley-Kunden wie Wolf Barnato, Captain G. Easton oder Malcom Campbell war nur das Beste gut genug. ab 1936 wurde zunächst zusätzlich, kurze Zeit später ausschließlich der 4¼-Litre in Derby gebaut. Es handelte sich um die gleichen Chassis, die jedoch mit einem auf 4,25-Liter vergrößerten Triebwerk ausgestattet waren. Wiederum handelte es sich um eine Rolls-Royce-Maschine, dieses Mal aus dem Modell 25/30 HP: Die Kunden verschmähten jedoch schnell den kleineren Motor, weshalb der 3½-Litre 1936 offiziell eingestellt wurde. Einige wenige Exemplare wurden jedoch noch 1937 ausgeliefert.
Zur Tabelle ist anzumerken, dass die Nummer 13 in keiner Serie verwendet wurde. Weiter wurden einige Serien durchgängig nummeriert, in einigen wurden nur gerade oder ungerade Nummern vergeben?! Auch Änderungen von Chassis-Nummern in eine solche einer späteren Serie kamen vor. Zuletzt gab es auch noch Lücken wie zum Beispiel die Chassis-Nummern B159FC bis B205FC, die überhaupt nicht verwendet wurden. |
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