IAA Frankfurt 2013




12. - 22. September 2013 IAA Frankfurt 2013 Deutschland

Doch warum war trotz des offenkundigen Bemühens um eine perfekte Show und Millionenausgaben der großen deutschen Hersteller dieses Jahr der Eindruck denn nur zwiespältig?

Das erste, was auffiel, war die Angst der Hersteller, die PS-starken Modelle herausragend zu präsentieren. Hier ein paar Beispiele: Bei Ferrari gab es nicht den neuen La Ferrari zu sehen, sondern als Neuheit nur den Ferrari 458 Speciale. Der La Ferrari war nur als Modell zu sehen, und auch das nur, wenn man es auf den Stand geschafft hatte. Bei Lamborghini gab es nur den 10 Jahre alten Gallardo im x. Aufguss zu sehen, keinen Aventador, schon gar nicht den noch viel spektakuläreren Veneno, Bei Mercedes wurde die neue S-Klasse groß präsentiert. Aber wo war der Zwölfzylinder? Pagani, Koenigsegg? Glänzten mit Abwesenheit. Designstudien. Nur wenige neue und teilweise nur für die Presse. Zu den Publikumstagen werden diese weggeräumt! Ich kann die Zurückhaltung der Besucher gut verstehen. Es lohnt sich für ein paar spektakuläre Autos eher nach Genf, Tokyo oder Shanghai zu fahren. Der deutsche Besucher will offensichtlich nur Massenware ... , denken die Firmenbosse. Doch das Ergebnis war 2013, dass es keinen echten Messestar gab, kein Auto über das alle, auch fachfremden Medien, seitenlang berichteten. Dabei war die Chance mit einer sensationellen Studie unbezahlbare positive Presse zu kriegen, noch nie so groß gewesen!.

Mercedes hätte es machen können, doch man wollte lieber ein paar Dutzend S-Klassen bereits vor der IAA verkaufen, als dass auf jeder Zeitschrift und in jedem Internetforum die neue S-Klasse vor der Frankfurter Festhalle als der Star der IAA geprangt hätte. So steht das Bild unten mit dem riesigen Stern, der S-Klasse vor der Festhalle und dem leeren (!) Platz sinnbildlich für die vertane Chance sämtlicher Hersteller.

Auch der Veranstalter hatte anno 2013 wohl nur noch begrenzte Resourcen für eine Sonderausstellung. Bei den letzten Automobilausstellungen in Frankfurt gab es immer eine mehr als sehenswerte Ausstellung von Oldtimern. Dieses Jahr standen im dritten Stock der Halle 3 unter dem dortigen spektakulären Dach jedoch nur die "Stars der IAA 1983". Na ja, ein Golf II, ein VW Bus T3, ein Renault Fuego Turbo, ein Ford Sierra XR4i, ein Audi 80, ein Fiat Ritmo Cabriolet, ein Lancia Delta, ein BMW 5er, ein BMW M 635 CSi, ein Opel Monza, ein Opel Calibra, ein Opel Kapitän P 2,8 L von 1963 (?!), ein Porsche 928 S und - immerhin - ein Porsche 911 Gruppe B sowie ein Audi quattro Sport. Das lockte sichtlich nicht gerade an. In Halle 3.1 herrschte gähnende Langeweile. Vielleicht wollte man dem etwas mauen Angebot der Hersteller anno 2013 auch keine Glanzstücke vergangener Zeiten entgegen stellen.

Auch 2013 gab es darüber hinaus eine gewisse Zurückhaltung ausländischer Hersteller. Chrysler? Blieb in Amerika. Daihatsu? Hat sich vor kurzem aus dem deutschen Markt verabschiedet. Mitsubishi? Mitsubishi ... Ja doch, die waren da! Ebenfalls in Halle 3.1, dort, wo kaum ein Besucher hinkommt, im letzten Winkel der Halle, fand sich der Stand von Mitsubishi Heavy Industries. Neben zwei Mitsubishi i-MIEV war dort vor allem ein großes Diorama der japanischen Industrieanlagen zu sehen. Man will, so ließ man verlauten, nur noch eine Messe pro Jahr bestücken. Peinlich. Man möge uns aus Japan doch mit solchen Auftritten in Zukunft verschonen.

Mini zeigte das heimliche unheimliche Motto dieser Ausstellung mehr als deutlich an: "not normal" war nicht nur der (bekannt krawallige) Auftritt der Briten, sondern überwiegend auch die Präsens der übrigen Aussteller. Es gab schlicht kaum Neuigkeiten! Doch dazu später noch mehr.

Zuletzt gab es auch wieder so manche Begebenheit, die uns nur den Kopf schütteln ließ. Positiv fiel uns auf, dass Toyota beim Kampf ums Standdesign eine Umfrage bei den Besuchern machte, die den Teilnehmern zwanzig "echte" Euros brachte. Wir sind das erste Mal reicher von einer Messe gegangen, als wir gekommen waren!

Negativ war wieder einmal die Präsenz so mancher Stiefkinder. Als abschreckendes Beispiel sei der Opel Ampera genannt. Gerüchteweise hört man, dass Opel mit jedem Fahrzeug mehrere Tausend Euro Verlust macht und insbesondere auch die Händler wegen hoher Umschulungskosten ihrer Mitarbeiter bei geringen Umsätzen maulen, aber Opel hat wenigstens seit zwei Jahren ein gutes (!) Elektroauto im Angebot. Zur Messe wurde bekannt, dass man den Preis um satte 7.600,- Euro gesenkt habe, weil man wohl auf die Einführung des BMW i3 preislich reagieren musste. Die Präsentation des Fahrzeugs auf der IAA war jedoch mehr als beschämend. Außerhalb des eigentlichen Standes stand etwas abseits ein einzelner Ampera, als hätte man ihn dort vergessen. Oder besser, als hätte jemand kurz vor der Abreise noch gesagt: Ok, der darf doch mit. Ultrapeinlich!


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FLOP IAA 2013 - Ferrari La Ferrari Modell

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FLOP IAA 2013 - Mercedes S-Klasse vor der Festhalle

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FLOP IAA 2013 - Oldtimerausstellung mit Ford Sierra XR4i '1983

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FLOP IAA 2013 - Mini-Werbung

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FLOP IAA 2013 - Mitsubishi Heavy Industries

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FLOP IAA 2013 - Opel-Stand: Ampera muss draussen bleiben

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