IAA Frankfurt 2013

IAA 2013

Am 22. September 2013 schlossen sich die Tore der IAA 2013. Die größte Automesse der Welt hielt wieder Hof in Frankfurt am Main und machte einen zwiespältigen Eindruck. Ein Rundgang über die IAA hinterließ beim kundigen Besucher den Eindruck, dass die Industrie sich im Umbruch befindet und insbesondere regelrecht Angst vor der öffentlichen Meinung hat. Aber wie auch in der Politik wird man für Vorsicht nicht belohnt, sondern - meistens - abgestraft.

Objektiv haben dieses Jahr ein paar weniger Menschen die IAA besucht. Zwar war der Zuspruch aus dem Ausland an Fachbesuchern und Presse unvermindert groß, aber der Kunde schaute nicht mehr gang so vielzählig vorbei. Etwa 900.000 waren es 2013 gegenüber ca. 928.000 in 2011. Uneingeschränkter Zuspruch sieht anders aus, zumal das Wetter überwiegend recht gut war.

In unserer Übersicht über 44 Seiten wollen wir uns zunächst allerdings den positiven Dingen der Ausstellung widmen. Hier also unsere TOPs, wobei die Reihenfolge keine Rangliste markiert.

Tolles Design bei Audi

Vor zwei Jahren fand sich Audi mit seiner Halle bei uns sowohl bei den Tops als auch bei den Flops wieder. Die Ausstellung mit den Fahrzeugen war erheblich zu klein geraten und ständig überfüllt, die Bühne, auf der Autos präsentiert wurden, und eine Fahrbahn im Innern der Halle waren jedoch in unseren Augen sehr positiv. Man hat die vielfach (nicht nur von uns) vorgetragene Kritik bei Audi offensichtlich vernommen, denn dieses Jahr wurde ein gänzlich anderes Konzept umgesetzt: Wieder baute man eine eigene Halle auf dem Platz vor Halle 3 ("Agora"), die Fahrbahn und die Bühne fielen allerdings unter den Tisch. Dafür hatte man eine spektakuläre Innendekoration mit von der Decke ragenden und innerlich beleuchteten Wolkenkratzern gebaut, die rein optisch alles andere toppte. Durch die geringe verbliebene Höhe ergab sich zwar ein leichtes Beklemmungsgefühl, aber der positive Eindruck überwog klar!

Beste Gesamtgestaltung bei BMW

Das beste Gesamtkonzept gab es wieder bei BMW, wenngleich mit nicht ganz so überwältigend großem Vorsprung wie vor zwei Jahren.

Man hatte erneut die gesamt Halle 11 für den Konzern (BMW, Mini, Rolls-Royce) angemietet und definitiv den Vogel abgeschossen. Das Design war sogar noch besser als vor zwei Jahren. Erneut fuhren über den Köpfen der Besucher ständig Autos herum, dieses Jahr aber sogar in Form einer 'Acht', so dass man die Fahrzeuge nicht nur von einer Seite in Fahrt betrachten konnte. Die Zuschauer hatten die Wahl über einen hochgelegten Bogen oder auf der Erde zu wandeln. Eine große Bühne mit gewaltiger Tribüne lud zum Verweilen ein. Sogar die Handläufe an den Treppen waren nicht aus kaltem Metall, sondern aus feinem Holz. Schlicht: Perfekt! Danke BMW, so macht das Spaß. Hätte man jetzt noch etwas wirklich Neues präsentiert ...

Riesige Anzeigen als Trend

Würde man einen Trend ausmachen wollen, so muss man ganz klar sagen, dass rieseige Bildschirme dieses Jahr "en vogue" waren. Den Vogel diesbezüglich schoss deutlich Mercedes-Benz ab, deren gesamte, ca. 80 Meter lange Bühne und die dahinter befindliche Mauer mit beliebigen Werbebotschaften bestückt werden konnten. Insgesamt gab es etwa 1200 qm LED-Medienfläche. Wow! Zwar gab es auch anderenorts wirklich große Bildschirme (BMW, Peugeot ...), aber die Show von Mercedes war mehr als beeindruckend.

Dass es nicht immer zweistellige Millionenbeträge braucht, um bei uns in die Tops zu kommen, zeigt das Beispiel 'Brembo'. Dort hatte man den hellen und aufgeräumten Stand mit einem Relief aus Holzpanelen verkleidet. Nicht so spektakulär, aber sehr ungewöhnlich und handwerklich perfekt.