IAA Frankfurt 2013

Bei der Konzernschwester Cadillac träumt man von vergangegen Zeiten, als Cadillac "Standard of the World" war. Erneut wurde eine Studie gezeigt, die durchaus an die glorreichen Zeiten anknüpfen könnte. Der Cadillac Elmiraj wurde 2013 auf dem Concours d'Elegance in Pebble Beach präsentiert und ist außerordentlich gut gelungen. Zusammen mit dem Volvo Concept Coupé und dem Mercedes S-Class Coupé handelte es sich nach unserer Meinung um die schönste Studie der IAA 2013.

Würde das Auto in den Handel kommen, wäre es der natürliche Nachfolger der früheren (nicht der letzten!) Eldorados. Nur der etwas arabisch klingende Name müßte im paranoiden Amerika von heute wegfallen. Doch es ist zu befürchten, dass die nach unten strebende Marke Cadillac weiter auf Autos wie den Cadillac ELR setzt. Immerhin ein elektrisch betriebenes Coupé, welches technisch voll auf der Höhe der Zeit ist.

Carlsson hatte 2013 ein eigenes Zelt auf dem Agora-Gelände aufgestellt, wo man Platz zur Präsentation der eigenen Fahrzeuge hatte. Zum wiederholten Male wurde der Carlsson C25 gezeigt, dessen Premiere bereits 2010 auf dem Genfer Salon gewesen ist. Es kann vermutet werden, dass man die 25 Exemplare des umgebauten Mercedes SL noch immer nicht an den Mann gebracht hat.

Vor dem Zelt standen noch weitere Fahrzeuge, zum Beispiel der neue Carlsson CCS63 RSR, ein sehr gelungener Umbau eines Mercedes CLS 63 AMG. Richtig böse ist dagegen der Carlsson-Mercedes SLK 340 mit 3,4-Liter-"Judd"-Motor. Das Fahrzeug liegt dank diverser Gewichtsknausereien gerade einmal bei ca. 780 Kilogramm. Der Schweizer Bergrennfahrer Reto Meisel wollte den berühmten "Pikes Peak" 2013 damit unter die Räder nehmen. Aus dem Unternehmen scheint jedoch nichts geworden zu sein. In der Starterliste des Jahres 2013 war der Schweizer nicht zu finden. Insgesamt aber ein sehr buntes PS-starkes Angebot oder, wie es ein englisch-sprachiger Besucher bei Carlsson kurz ausdrückte: "Carlsson is a good company".

China war auf der IAA 2013 nicht wirklich ein Thema. Zwar ist die hohe Zahl asiatisch aussehender Besucher auf der IAA, mutmaßlich auch solcher aus dem Reich der Mitte, augenfällig, aber der China-Pavillon dürfte eher gut gemeint, als gut besucht gewesen sein. Auch die zahlreichen in Europa bislang mehrheitlich völlig unbekannten Marken aus China fehlten fast vollständig auf der größten Automesse der Welt. Im Prinzip verständlich, da diese auf dem deutschen oder europäischen Markt normalerweise nicht angeboten werden. Einer ist aber dennoch gekommen. Changan zeigte nicht nur einige Automobile, sondern auch eine recht ansprechende Show. Allerdings konnte - Pressekollegen zu Folge - kaum jemand auf dem Stand irgendwelche Fragen zu den Autos beantworten. Am Marketing muss man noch verstärkt arbeiten. Was nützt eine Show, wenn man keine Geschäfte anbahnen kann? Trotzdem muss man dem Unternehmen zu Gute halten, als einziger Hersteller aus China auf der IAA 2013 präsent gewesen zu sein.