Saab
Saab | 1949 - 2011 | Schweden |
1937 wurde die Svenska Aeroplan Aktie Bologat, kurz 'SAAB' gegründet. Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges war der Gesellschaftszweck, der Bau von Flugzeugen, jedoch überholt und die Geschäftsführung beschloss kurzerhand die Produktion von Automobilen. Zu diesem Zweck wurde unter anderem der talentierte Rolf Mellde als Entwicklungschef angestellt. Bis 1947 wurden drei Prototypen eines kleinen Familienautos hergestellt, die ganz offensichtlich stark vom Flugzeugbau beeinflusst waren. Gleichwohl erklärte sich die Philipsons Automobil AB nach einer öffentlichen Präsentation im Jahr 1947 bereit, 8000 Stück zu ordern und auch gleich einen Vorschuss zu zahlen, der den Beginn der Serien-Produktion ermöglichte. Der Typ 92 erwies sich ab 1949 trotz oder wegen seines Zweizylinder-Zweitaktmotors als durchdachte und gut verkäufliche Entwicklung. Trotzdem wurde bereits 1955 der Nachfolger, der Typ 93, präsentiert, der nunmehr mindestens drei Zylinder, ab 1966 dann auch deren vier aufwies. Diesem wiederum folgte der Typ 95/96, der mit über 500.000 verkauften Exemplare bis 1980 das erfolgreichste Modell der Firma werden sollte. Auf unbekanntes Terrain begab man sich 1956 mit dem halb privaten Bau des ersten Sportwagens, dem Saab Sonett. Immerhin galt dem Vorstand dieses Projekt als so interessant, dass ab 1965 mit dem Sonett II der erste Serien-Sportwagen und ab 1970 - nunmehr in erheblich größeren Stückzahlen - der Sonett III produziert wurden. Daneben machte sich Saab als Pionier auf dem Gebiet der Turbotechnik und der Sicherheit einen Namen. Das erste Modell mit Aufladung war 1977 der Saab 900 Turbo, der dem schwedischen Unternehmen den Ruf des Herstellers von Yuppi-Autos bescheerte. Doch das Unternehmen war im zunehmend globalen Wettbewerb möglicherweise zu klein. 1989 beteiligte sich General Motors an Saab. 2000 ging das Unternehmen vollständig in dem amerikanischen Konzern auf. Damit waren zwar zunächst die Geldsorgen erledigt, aber die Seele des Unternehmens wurde ebenfalls begraben. Es folgten Modelle, die komplett auf Opel-Technik basierten, was jedoch den verwöhnten Kunden, die Saab wegen seiner individuellen Autos bevorzugten, zunehmend weniger zusagte. Nachdem 2008 auch General Motors bankrott ging, stand Saab zur Disposition. Der holländische Sportwagen-Hersteller Spyker griff im Februar 2010 für 400 Millionen Euro zu, nachdem Saab bereits im Februar 2009 als erste Gesellschaft des General Motors-Konzerns Konkurs anmelden musste. 2010 wurde man sich dann prinzipiell einig mit den beiden chinesischen Herstellern 'Youngman' und 'Pang Da'. Für 100 Millionen sollte auch der zweite schwedische Automobil-Hersteller nach Volvo in chinesische Hände übergehen. Doch die Ereignisse überschlugen sich. Einige Monate hörte man von nicht bezahlten Rechnungen von Zulieferern und Anfang September 2011 musste Saab schließlich Gläubigerschutz beim zuständigen Insolvenzgericht in Trollhättan beantragen. Es besteht Grund zu Sorge, dass das Unternehmen abgewickelt wird, obwohl es Zusagen der Chinesen für frisches Geld geben sollte, mittels derer die Produktion aufrecht erhalten werden soll. Möglicherweise erlebt die Autowelt Ende 2011 das langsame Sterben von Saab. |
Fahrzeuge von Saab:
Literatur | ||||
Internet | ||||
verwandte Links | ||||
Tuning | Schüssler |
|||
|
Ergänzungen oder Fehler bei den technischen Daten können hier mitgeteilt werden.