Gemballa
Gemballa | 1979 - | Deutschland |
Uwe Gemballa begann 1979 mit der Veredelung von Innenräumen von Fahrzeugen der Marken BMW, VW und Porsche. Die Veredelung von Fahrzeugen der letztgenannten Firma sollte in den folgenden Jahren dann die Hauptbeschäftigung der Firma aus Baden-Württemberg darstellen. Obwohl gelegentlich auch 'mal ein Ferrari Testarossa seines Daches beraubt und 2009 - kurz vor dem endgültigen Aus - sogar ein Ferrari Enzo aufwendig zum 'MIG-U1' umgebaut wurde. Gemballa veredelte und entwickelte. Vor allem elektronische Anzeigen (1982), ins Lenkrad integrierte Bedienungselemente für die Stereoanlage (1985) und sogar Kameras anstatt Rückspiegel (1986). Nebenbei wurden Komplettfahrzeuge gebaut und Gemballa profitierte Anfang und Mitte der 80er Jahre von der Kaufsucht vor allem arabischer Kunden. Trotzdem gibt es auch Rückschläge. In den 90er Jahren musste Gemballa Konkurs anmelden, war jedoch kurze Zeit später wieder da. Der gute Ruf der Produkte brachte weitere Aufträge der Industrie. Bis 2000 wurden tiefgreifende Veränderungen an Porsche-Motoren zu einem wesentlichen Bestandteil des Geschäftes von Gemballa. So wurden mittlerweile die Serienaggregate mit Doppelturboladern ausgestattet. Mit diesen Motoren und einer Partnerschaft mit Yokohama Reifen im Rücken wurden 1995, 2000 und 2001 auf dem Nürburgring Rundenrekorde für GT-Fahrzeuge herausgefahren. In den Folgejahren wurden die Umbauten aufwendiger, die Fahrzeuge teurer. Der Avalanche ("Lawine") auf Porsche Turbo-Basis war bis zu 800 PS stark, der Mirage auf Basis des Porsche Carrera GT kostete bis zu 800.000,- Euro. Spätestens die Finanzkrise Ende 2008 zeigte dann aber die andere Seite des Geschäfts: Die Kunden wurden zurückhaltender, die teuren Entwicklungen mussten allerdings finanziert werden. Uwe Gemballa fing an zu rotieren, konnte jedoch den finanziellen Niedergang nicht abwenden. Am 09. Februar 2010 meldete sich Uwe Gemballa telefonisch aus Südafrika bei seiner Familie in Deutschland und bat um viel Geld. Als dieses nicht kam, verschwandt er spurlos. Die örtliche Polizei ging schnell von einem Verbrechen aus, was sich am 28. September 2010 schließlich bestätigte. Uwe Gemballa wurde erschossen aufgefunden. Es wurde gemutmaßt, dass ein tschechischer Geschäftsmann, mit dem er bereits seit ca. 2002 Kontakt hatte und mit dem er mutmaßlich in Geldwäsche-Geschäfte verstrickt war, den Chef der Tuningschmiede umbringen ließ. Die bereits zuvor angespannte Situation und das plötzliche Fehlen des Bosses ließ das Unternehmen rasch in die Insolvenz geraten. Die Firma Gemballa bzw. ihr vielleicht auf zu großem Fuß lebender Geschäftsführer war an der Krise gescheitert. Ende 2010 erreichte die Weltöffentlichkeit dann die Nachricht, dass der studierte Fahrzeugtechniker und Schwabe Andreas Schwarz die Reste der Firma Gemballa übernommen hatte und im Sinne von Uwe Gemballa fortführen wollte. Anfang 2011 sollten die ersten neuen Produkte vorgestellt werden, was wir im Traumautoarchiv natürlich nachverfolgen werden. |
Fahrzeuge von Gemballa:
Literatur | ||||
Internet | www.gemballa.com |
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verwandte Links | ||||
Tuning | ||||
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