Ferrari Enzo Ferrari

Nach F40 und F 50 kam ..., nein nicht F60 (obwohl der Projektname FX60 gewesen war ...), sondern der Enzo Ferrari! Der dritte ernsthafte Versuch von Ferrari, Formel 1-Technik auf die Straße zu bringen. Das Chassis wurde komplett aus Kohlefaser gebacken und von einem renntauglichen Fahrwerk wirkungsvoll bei der Aufgabe unterstützt, einfach nur eine hohe Geschwindigkeit zu ermöglichen.

Wie in der Formel 1 wurde besonderes Augenmerk auf die Aerodynamik gelegt, wobei weniger ein möglichst geringer Cw-Wert im Vordergrund stand, als vielmehr maximaler Abtrieb. Genau diesem Zweck diente vornehmlich die zerklüftete Front mit riesigen Öffnungen, durch die Luft hereinströmte und durch eine geschickte Führung nicht nur für Kühlung der Bremsen und des Kühlwasser sorgte, sondern auch für den Abtrieb des Aufbaus. Ein Diffusor am Heck sorgte ebenfalls für Abtrieb und nicht zuletzt für ein fast problemloses Fahrverhalten, welches dem Enzo in zeitgenössichen Testberichten attestiert wurde. Sogar einen Hauch Komfort stellten die Tester fest.

Das schönste Stück am Wagen war aber der Motor: 6 Liter, 660 PS und 657 Nm Drehmoment waren Ansagen. Noch wichtiger bei der Entwicklung war aber ein anderer Wert: 14,2 Sekunden. Nicht etwa für 0-100 km/h - dafür benötigte der Enzo lediglich 3,7 Sekunden - sondern für den Spurt von 0-200 km/h und wieder auf Null! Was gleichzeitig ein beredtes Zeugnis für die erstklassigen Bremsen des Autos darstellte. Am erstaunlichsten aber für den Normalbürger, dass der Wagen trotz einer infernalischen Geräuschkulisse tatsächlich straßenzugelassen war.

Schade nur, dass sich lediglich 400 Glückliche mit einer extrem dicken Brieftasche von 645.000,- Euro (dafür gab es fast zwei Rolls-Royce Phantom...) am Enzo erfreuen durften. Zunächst waren sogar nur 349 Exemplare angekündigt gewesen, aber Ferrari zeigte sich gnädig und schob noch einmal eine Serie von 50 weiteren Autos nach. Der 51. und damit insgesamt 400. Enzo Ferrari wurde schließlich am 17. Januar 2005 feierlich dem damaligen Papst Johannes Paul II präsentiert. Anschließend wurde dieser letzte Enzo am 28. Juni 2005 bei Sothebys für den unglaublichen Betrag von EUR 1.055.000,- versteigert ... Dieser Preis stellte aber noch nicht das Ende der Fahnenstange dar: am 13. Oktober 2012 wurden auf der Coys-Auktion in Ascot (GB) ein Exemplar von 2004 im Zustand 1- für 1.195.360,- EUR versteigert. Es braucht keine hellseherische Fähigkeiten, um vorauszusagen, dass auch dies noch nicht das Ende der Preisrallye sein wird.

Auf Basis des Enzo wurden ab 2004 bei Maserati der MC12 und 2006 der MC12 Corsa gebaut.