Lamborghini Murcielago
Lamborghini Murcielago | 2001-11 | Italien |
Zur IAA 2001 wurde endlich der Nachfolger des Diablo präsentiert. Nachdem der neue Hausherr eine Neukonstruktion verlangt hatte, musste man dem Diablo 1999 noch einmal ein Facelift angedeihen lassen. Das Design des Lamborghini-Spitzenmodells wurde erstmals nicht von Marcello Gandini ausgeführt. Dessen - allerdings zumindest auch dem Spardiktat unterliegender Entwurf 'P 147 Acosta' - war schnell verworfen worden. Auch das 'Zagato-Projekt P147 Canto' war den Audianern nicht aggressiv und modern genug. Zum Zuge kam schließlich der recht unbekannte Belgier Luc Donckerwolke, der die Aufgabe mit Bravour löste. Er schuf eine recht glatte Sportwagen-Silhouette, die einen flachen, sehr breiten Körper trug. Als Hingucker erwiesen sich diverse Zitate der Vorgänger Miura, Countach und Diablo, aber auch die ausgestellten Schweller zur besseren Kühlluftzufuhr und die ausstellbaren Entlüftungen oberhalb der hinteren Seitenfenster. Als Motor kam natürlich wieder ein Zwölfzylinder zum Zug. Es handelte sich um ein weiterentwickeltes Aggregat aus dem Diablo 6.0 GT, dessen Hubraum erneut, auf nunmehr 6,2 Liter, aufgebohrt wurde. Die hieraus resultierende Leistung betrug standfeste 580 PS, dem dem Murciélago eine Höchstgeschwindigkeit von 335 km/h bescherten. Die Angaben wurden übrigens auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke von Nardo bestätigt, wo ein weitgehend serienmäßiger Murciélago drei Weltrekorde aufstellte, unter anderem 100 Kilometer mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 320,023 km/h hinter sich brachte. Der Name war natürlich wieder des einem berühmten Kampfstiers: Murciélago kam aus der Zucht von Joaquín del Val de Navarra und lieferte am 5. Oktober 1879 in der Arena von Cordoba einen wahrlich bemerkenswerten Kampf gegen den Matador Rafael Molina Sánchez, an dessen Ende das Publikum von diesem verlangte auf den Todesstoß zu verzichten (Indulto). Der verschonte Kampfstier begründete hiernach als Zuchttier eine neue Linie von Kampfstieren, die bis heute in den Arenen Spaniens anzutreffen ist. Die Modellinie des Lamborghini Murciélago startete mit dem Coupé. Es folgte jedoch bald der Roadster. 2006 wurde die Baureihe das erste und einzige Mal grundlegend überarbeitet. Neben kleineren optischen Veränderungen kam insbesondere ein abermals vergrößerter Motor zum Einsatz. Im Murciélago LP 640 war dieser auf 6,4 Liter Hubraum angeschwollen und leistete nach dieser Kraftkur stolze 640 PS bei gleichzeitiger Erfüllung der Euro-4-Abgasnorm. 2009 schob man noch den allerdings nur in einer Auflage von 350 Exempalren gebauten Murciélago SV (SuperVeloce) nach. Dieser leistere 670 PS und wog durch das Weglassen diverser Komfortextras fast 100 Kilogramm weniger als der LP 640. Der Antrieb erfolgte in allen Versionen auf alle vier Räder. Da kannten die Hausherren von Audi kein Pardon. Lediglich die Sportversion Murciélago R-GT verzichtete Reglementsbedingt auf den zusätzlichen Vorderradantrieb. Finanziell gesehen war der Murciélago wohl ein Erfolg. Wurden vom Diablo noch knapp unter 3000 Exemplare in fast 11 Jahren gebaut, meldete Lamborghini im Februar 2010, also fast ein Jahr vor der Einstellung des Modells bereits die Produktion des 4.000sten Murciélago. In manchen Quellen wird eine Gesamtstückzahl aller Varianten von 4.099 Exemplaren genannt, die durchaus realistisch scheint. |
Lamborghini Murciélago '2001
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Lamborghini Murciélago R-GT '2003
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Lamborghini Murciélago 40th Anniversary '2003
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Lamborghini Murciélago Roadster '2004
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Lamborghini Murciélago LP 640 '2006
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Lamborghini Murciélago LP 640 Roadster '2006
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Lamborghini Murciélago LP 640 "Versace" '2006
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Lamborghini Murciélago R-GT '2007
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Lamborghini Murciélago LP 670-4 SV '2009
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