Mercedes-Benz Silberpfeile

Bereits in der Frühzeit des Automobils waren die Firmen Mercedes und Benz im Grand Prix-Rennsport aktiv. Mit der Einführung der so genannten 750-Kiloformel (750 Kilogramm Maximalgewicht eines Autos) im Jahr 1934 stieg Mercedes-Benz wieder in den Grand Prix-Rennsport ein. Das erste Modell war der Typ W 25 von 1934. Dieser wurde 1936 durch den W 125 ersetzt. Es folgten bis zum Ausbruch des zweiten Weltkrieges der W 154, der W 163 und der W 165 für einen Grand Prix in Tripolis. Die Renner von Mercedes-Benz und der Auto-Union erhielten wegen ihrer Farbe zu dieser Zeit die Beinamen "Silberpfeile".

Historisch ist allerdings anzumerken, dass der Mythos der "Silberpfeile" vermutlich bereits 1932 aufkam: Lange Zeit wurde kolportiert, dass dieser Begriff beim ersten Einsatz des Mercedes W 25 aufkam. Bei der technischen Abnahme zum Eifelrennen auf dem Nürburgring am 3. Juni 1934 sollen die Rennfahrzeuge nicht 750, sondern 751 kg gewogen haben. Der Fahrer Manfred von Brauchitsch soll die Idee gehabt haben, den weißen Lack der Rennwagen über Nacht abschleifen zu lassen, so dass die silberne Farbe der verwendeten Aluminiumbleche zum Vorschein gekommen sein soll. Von Brauchitsch selbst hat die Geschichte kurz vor seinem Tod in einem Interview bestätigt, es gab und gibt jedoch durchaus Zweifel am Wahrheitsgehalt der Geschichte. Verbürgt ist hingegen, dass der Rundfunksprecher Paul Laven beim Sieg von Brauchitschs auf der AVUS 1932 dessen silberfarbenen Stromlinien-SSKL (die "Gurke") als "silbernen Pfeil" bezeichnet hat.

Nach dem Krieg stieg Mercedes-Benz 1954 mit dem Typ W 196 wieder in die nunmehr Formel 1 genannte höchste Rennsportklasse ein. Der große Juan Manuel Fangio konnte auf diesem Typ 1954 und 1955 zweimal die Fahrer-Weltmeisterschaft gewinnen. Trotzdem stieg das Unternehmen nach der Saison 1955 zunächst wieder aus dem Formel 1-Rennsport aus und kehrte erst 1992 zurück. Man hatte für die Formel 1-Saison einen völlig neuen Grand Prix-Renner entwickelt, der Vorstand beschloss jedoch diesen aus Angst vor Mißerfolgen nicht selbst einzusetzen. Man verkaufte das fertige Auto an den Schweizer Rennstall Sauber, der es als Sauber-Mercedes C12 in der Saison 1993/94 einsetzte. Auf dem Wagen prankte aber der Schriftzug "Concept by Mercedes-Benz". Das Auto wurde für das nächste Jahr zum C13 weiterentwickelt, der Motor kam weiterhin von Mercedes-Benz. Ab der Saison 1995 begann die Zusammenarbeit mit dem englischen Rennstall McLaren. Mercedes-Benz bzw. die zwischenzeitlich zu 100 % in Konzernbesitz übergegangene Motorenschmiede Ilmor übernahm bei diesem Zusammenschluss den Part des Motorenliferanten. Höhepunkt dieser gemeinsamen Anstrenungen waren drei Fahrer-Weltmeisterschaften durch Mika Häkkinen in den Jahren 1998 und 1999 sowie Lewis Hamilton 2008 sowie der Konstrukteurstitel 1998.