Gordini


1939 - 1957

 

Gordini 1939 - 1957 Frankreich
Markenzeichen   Flagge


Der "Hexer"


Der Italiener Amedeo Gordini wurde am 23. Juni 1899 in Bazzano / Italien, nur wenige Kilometer von Bologna entfernt, geboren. 1925 emigrierte er nach Frankreich und fand schnell eine Arbeitsstelle beim Isotta-Fraschini-Importeur Gaspareto in Suresnes, westlich von Paris. Zusätzlich verdiente er sich ein Zubrot in der Werkstatt von Cattaneo, wo Rennfahrzeuge für ihren Einsatz vorbereitet wurden. Hier lernte er die Technik der Boliden kennen. Ende der 20er Jahre war er schließlich so weit seine eigene Werkstatt zu eröffnen und aufgrund seines hohen technischen Verständnisses für die Technik florierten seine Geschäfte. Nach einer Betriebsvergrößerung wurde er sogar Fiat-Händler und nahm einen französischen Vornamen sowie die französische Staatsangehörigkeit an. Aus Amedeo wurde Amédée.

Es sprach sich herum, dass Gordini nicht nur Autos verkaufen und reparieren konnte, sondern auf Wunsch auch das eine oder andere Zusatz-PS aus den Motoren zu kitzeln verstand. Doch dies alles befriedigte den umtriebigen Ex-Italiener nicht vollständig. 1930 startete Gordini deswegen erstmals selbst mit einem von ihm getunten Fiat beim Rennen 'Paris-Nizza'. Erfolge waren hier und auch in den Folgejahren jedoch noch keine zu verzeichnen. Den Durchbruch schaffte er erst 1935, als er von 6 Rennläufen 5 gewann! Beim 24-Stunden Rennen in Le Mans startete er zusammen mit Carlo Nazarro auf einem Fiat 508 S, fiel jedoch mit technischem Defekt aus. Dafür konnte er jedoch beim 'Bol d'or'-Rennen in der Klasse bis 1100 ccm einen deutlichen Sieg herausfahren, was ihm den vom Journalisten Charles Faroux geprägten Spitznamen "Der Hexer" einbrachte.

Diese Erfolge ließen Henri-Théodore Pigozzi auf Gordini aufmerksam werden: Dieser hatte gerade die Firma S.I.M.C.A. gegründet, die Fiat-Automobile in Frankreich in Lizenz herstellen wollte, und wünschte sich einen Simca-Fiat-Rennstall, um Werbung für sein neues Unternehmen zu machen. Es begann eine für beide Seiten fruchtbare und erfolgreiche Zusammenarbeit. Die neuen Modelle Simca 6 CV und Simca 8 CV fuhren in den nächsten Jahren mit von Gordini bearbeiteten Motoren diverse Rennerfolge ein. Der größte war vermutlich der Gewinn der Index-Wertung eines Simca-Gordini 8 mit Amédée Gordini und José Scaron am Steuer beim 24- Stunden-Rennen in Le Mans 1939. Dieses Modell, welches zusätzlich eine von Gordini selbst entworfene und gebaute Karosserie aufwies, ist erhalten geblieben und kann heute im Musée de l'automobile, der berühmten Collection Schlumpf in Mulhouse, oder hier im TRAUMAUTOARCHIV besichtigt werden.

Die Gordini-Modelle, die noch auf Simca-Basis entstanden sind, können hier bewundert werden!

Nach dem ersten Weltkrieg wurde die Zusammenarbeit intensiviert, doch die durchaus prominenten Rennfahrer der Firma (der große Juan Manuel Fangio gab 1948 sein Debüt beispielsweise auf einem Gordini 1500!) mussten sich immer öfter hinter den Werksrennern einreihen. Es fehlte einfach am nötigen Geld um Motoren mit mehr als vier Zylindern zu konstruieren. 1951 trennten sich dann Gordini und Simca wegen Erfolglosigkeit. Die Rennerei wurde 1955 schließlich ganz eingestellt. Gordini musste umsatteln und sah eine Marktlücke bei der Produktion von getunten ("frisierten") Autos für den Straßenverkehr.

Gordini hatte zwischenzeitlich die Bekanntschaft mit Pierre Dreyfus, dem Präsidenten von Renault gemacht, der ihm den Bau einer scharfen Version der Renault Dauphine mit Vierganggetriebe antrug. Das Experiment gelang, wobei zuvor werkseigene Techniker an der Aufgabe gescheitert waren. Der "Hexer" hatte wieder einmal sein Talent bewiesen. Bevor das Projekt jedoch serienreif war, übernahm Renault das Ruder bei der Gordini und fortan war der Name nur eine Bezeichnung für besonders leistungsstarke Modelle auf Basis von Renault-Serienprodukten. Nach der Renault Dauphine Gordini, dem sehr erfolgreichen R8 Gordini und dem weniger Anklang findenden R12 Gordini verschwand der Name Gordini allerdings für lange Zeit in der Versenkung. Der "Hexer" selbst starb schließlich am 25. Juni 1979. In seinem Nachlass befanden sich 41 Sport-Fahrzeuge mit seinem Namen.

Erst 2010 wurde der Name von Renault wieder aus der Versenkung hervorgeholt. Die sportlichsten Versionen des Renault Twingo, des Renault Clio und ab 2011 des Renault Wind erhielten fortan die Zusatzbezeichnung "Gordini R.S." bzw. im Falle des Renault Wind einfach "Gordini". Überwiegend waren diese dann entsprechend ihren historischen Vorbildern blau lackiert und besaßen weiße Doppelstreifen auf der Motorhaube.


 

Fahrzeuge von Gordini:

Alle Gordini Type 16 Grand Prix einblenden ...Gordini Type 16 Grand Prix '1952-53

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Gordini Type 26 S (VIN 38/36) '1953

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Gordini Type 23 S (VIN 19) '1953

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Gordini Type 17 S (VIN 39) '1953

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Alle Gordini Type 32 Grand Prix einblenden ...Gordini Type 32 Grand Prix '1955-56

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