Austro-Daimler
Austro-Daimler | 1899 - 1934 | Österreich |
Die Anfänge mit der DMG1899 wurde die Österreichische 'Daimler-Motoren-Gesellschaft' in der Wiener Neustadt gegründet. Direktor war der umtriebige Eduard Fischer. Bis 1906 war das Unternehmen eine echte Tochter der deutschen 'DMG', die vorwiegend Daimler-Fahrzeuge zusammenbaute. Von 1901 bis 1904 wurde es darüber hinaus von Paul Daimler, dem Sohn des Firmengründers Gottlieb Daimler geführt. Ab 1906 strebte man allerdings zunehmend nach Eigenständigkeit. Fischer nannte das Unternehmen zunächst in 'Österreichische Daimlerwerke AG' um, später wechselte der Name zu 'Austro-Daimler'. Man musste jedoch noch eine Zeitlang nach Daimler-Lizenzen arbeiten. Neuer Leiter der Firma wurde 1906 Ferdinand Porsche, der sich mit seinen Entwicklungen, vor allem für die Firma Lohner bereits einen hervorragenden Namen gemacht hatte. Bei seiner Einsetzung soll Emile Jellinek (der mit der Tochter namens 'Mercedes') maßgeblich beteiligt gewesen sein. Noch vor dem ersten Weltkrieg konstruierte er für Austro-Daimler den berühmten "Prinz-Heinrich-Wagen" und sorgte während des ersten Weltkrieges mit leistungsfähigen Flug- und Luftschiffmotoren für hohes Ansehen und ein ordentliches Auskommen. 1917 wurde er für seine Verdienste von der Wiener Technischen Hochschule zum ersten Mal zum Ehrendoktor gemacht. Im selben Jahr wurde er Generaldirektor von Austro-Daimler, das bereits eine Belegschaft voin 7000 Mann aufwies. Die Zeit vor dem ersten WeltkriegDas Modellprogramm des Unternehmens war bis zum ersten Weltkrieg - wie bei so manchem Konkurrenzunternehmen auch - recht unübersichtlich. Neben drei Fahrzeugen mit den lapidaren Bezeichnungen 'I', 'II' und 'III' gelangte vor allem der 24/28 PS 'Maya'-Wagen (auch Eichenblatt-Maja") zu einiger Bekanntheit. Es handelte sich um eine Fortentwicklung der Konstruktionsprinzipien des Mercedes 35 PS, dessen Name dieses Mal auf die jüngere Tochter von Emile Jellinek zurückgeht. Von Lohner erwarb man die bestehenden Lohner-Porsche-Patente für Elektro- und Hybrid-Motoren. Die nach diesen Prinzipien gebauten Fahrzeuge hatten jedoch keinen nennenswerten Erfolg. Die Entwicklung der Benzin-getriebenen Fahrzeuge war wohl schon zu weit fortgeschritten. Finanziell sah es nach diesen Versuchen so schlecht aus, dass Emile Jellinek enttäuscht seine gesamten Aktien an der Österreichischen Daimlerwerke AG verkaufte und ausschied. Aus dem Maja-Wagen entwickelte Ferdinand Porsche dann den neuen 28/32 PS-Wagen, der mit Ketten- oder Kardanantrieb lieferbar war. 1910 folgte der 86 PS-Wagen, der heute als "Prinz-Heinrich-Wagen" bekannt ist. Dieser gewann 12 von 17 Wertungen der "III. Prinz-Heinrich-Fahrt 1910". Überhaupt nahm das Unternehmen zunehmend mit gutem Erfolg an Bergrennen teil, um Werbung für seine Fahrzeuge zu machen. Aus dem Prinz-Heinrich-Wagen wurde 1911 der 28/30 PS-Alpenwagen für die Strasse entwickelt. Nach dem Krieg setzte man zunächst die Produktion der bereits zuvor produzierten Typen 6/25 PS und 15/35 PS fort. Doch schon 1921 präsentierte man ein neues Automobil, den Typ AD 6-17. Dieser war ein großer, teurer Luxuswagen, der Geld in die Kasse bringen sollte. Doch auch einen 45 PS-Kleinwagen baute man in der Folge. Bekanntester Vertreter war der Austro-Daimler ADS-R "Sascha". Dieser Rennwagen gewann 1922 in seiner Klasse die Targa Florio mit einem Doppelsieg. Ein weiteres eingesetztes Exemplar mit Alfred Neubauer am Steuer startete in der großen Rennklasse, wo er nur knapp hinter den Siegern ins Ziel kam. Weitere Rennerfolge stellten sich ein als 1927 Hans Stuck zu Austro-Daimler stieß und insbesondere in Bergrennen sein Talent unter Beweis stellte. Nach dem Weggang von Ferdinand PorscheFerdinand Porsche verließ 1923 Austro-Daimler, nicht jedoch ohne vorher noch mit dem Typ ADM II einen wirklich leistungsfähigen Gebrauchswagen auf die Räder gestellt zu haben. Chefkonstrukteur Karl Rabe blieb aber auch nach dem Weggang von Porsche zunächst noch in der Wiener Neustadt. Dieser setzte das Werk von Porsche fort und entwickelte in der Folge insbesondere den Typ ADR 12/70 PS mit Sechs-Zylindermotor, einen großen und luxuriösen Wagen, der bei der Kundschaft gut ankam. Von diesem wurde dann das wohl edelste und beste Automobil abgeleitet, das jemals in Österreich gebaut worden ist: Der "Bergmeister". Krönung des Modellprogramms war aber ab 1931 der ADR 8 18/100 PS, der nunmehr sogar acht in Reihe stehende Zylinder aufwies. Leider war es nicht die rechte Zeit für große und teure Luxus-Automobile. Die Weltwirtschaftskrise zeigte ihre Auswirkungen und Austro-Daimler war gezwungen, sich mit den Puch-Werken, die bis dato nur Motorräder gebaut hatten, zu verbinden. 1934 erfolgte ein erneuter Zusammenschluss, dieses Mal mit Steyr zur Steyr-Daimler-Puch AG, und damit auch ein Umzug von der Wiener Neustadt nach Steyr. Die Autoproduktion von Austro-Daimler endete deshalb 1934. |
Fahrzeuge von Austro-Daimler:
Austro-Daimler 9/22 PS Limousine '1909
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Austro-Daimler Feuerwehrspritze '1912
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Austro-Daimler 28/36 PS Tourenwagen '1914
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Austro-Daimler 9/25 PS Tourenwagen '1920
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Austro-Daimler ADS-R "Sascha" '1922
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Austro-Daimler AD 6-17 Dual Cowl Tourer (VIN 6077) '1922
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Austro-Daimler ADM-E Tourenwagen '1922
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Austro-Daimler ADM II 10/45 PS '1923-27
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Austro-Daimler ADV 17/60 PS Tourenwagen '1924
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Austro-Daimler ADR 12/70 PS '1928-32
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Austro-Daimler ADR-Sport 12/100 PS Tourenwagen '1929
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Austro-Daimler ADR 8 18/100 PS Phaeton '1931
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Austro-Daimler Bergmeister Sport-Cabriolet "Armbruster" '1932
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Literatur | ||||
Internet | ||||
verwandte Links | ||||
Tuning | ||||
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