Matra
Matra | 1965 - 1979 | Frankreich |
Das französische Unternehmen Matra (Mécanique-Aviation-Traction) ging aus einem 'CAPRA' genannten Konsortium mehrerer kleinerer Betriebe hervor und war ab 1942 zunächst im Flugzeugbau tätig. Nach dem zweiten Weltkrieg war man einer der Marktführer im Bereich gelenkter Raketen. 1965 übernahm man dann das kleine Unternehmen des Rennfahrers René Bonnet. Dieser hatte sich in verschiedenen Rennklassen mit von Renault-Motoren angetriebenen Fahrzeugen einen Namen gemacht und vor allem den ersten serienmäßigen Mittelmotor-Sportwagen der Welt konstruiert: Den Bonnet Djet. Dieser wurde nach der Übernahme zum Matra Djet und war das erste von Matra in Serie gebaute Automobil. Der Djet wurde kurze Zeit später zum Jet 6 und bereits drei Jahre nach der Übernahme durch den komplett neuen Typ 530 ersetzt. Auch dieser verfügte über einen Mittelmotor, war jedoch optisch nicht übermäßig ansprechend geraten und zudem teuer. Das Modell 530 wiederum wurde 1973 durch den Baheera ersetzt. Dieser war im Gegensatz zum Vorgänger deutlich appetitlicher gestylt worden und machte zunächst durch seine drei nebeneinander angeordnete Sitze Fuore. Später erlangte der Wagen jedoch vor allem durch seine schlechte Qualität traurige Berühmtheit. 1978 verkaufte Chrysler seine europäischen Produktionsstätten an Peugeot. Da im Baheera Simca-Motoren zum Einsatz gekommen waren, läutete dieser Übergang im Jahr 1979 auch das Ende des Markennamens 'Matra' als Automobilprozent ein. Der Bagheera selbst wurde 1980 zuletzt ebenfalls noch für ein Jahr als Talbot-Matra Bagheera vermarktet. Gleichwohl gab es einen bei Matra entwickelten Nachfolger des Bagheera: Den Murena in insgesamt drei verschiedenen Ausführungen. Auch desssen vollständiger Name lautete jedoch Talbot Matra Murena, weshalb er im Traumautoarchiv unter Talbot gelistet ist. Das Konzept des Murena war allerdings überaus modern. Neben den vom Vorgänger übernommenen drei Sitzen besaß dieser vor allem als erster Sportwagen überhaupt eine komplett feuerverzinkte Karosserie. Neben diesem Sportwagen wurden bei Matra aber bis 2005 noch weiter durchgängig Automobile entwickelt und produziert. So gab es bis 1986 den Rancho (vollständiger Name: Talbot Matra Rancho) und ab 1984 den Espace (Renault Espace). Letztere war allerdings erstmalig eine Kooperation mit Renault, was wiederum den Murena nach nur vier Produktionsjahren das Leben kostete. Renault hatte den Vertrieb des wohl ersten wirklichen europäischen Familien-Vans unter die Bedingung der Beendigung der Produktion des Murena gestellt. Dieser war als Konkurrent des Renault Alpine beim größten französischen Hersteller nicht gerne gesehen. Matra fügte sich und baute fortan 20 Jahre lang den (Renault) Espace. Im Brief war jedoch weiterhin Matra als Hersteller angegeben. Ende des 20. Jahrhunderts wagte man bei Matra erneut einen Schritt in die Zukunft und entwickelte einen coupé-artigen Luxusliner in Form eines Van, den Avantime. Dieser wurde ab 2001 als Renault Avantime vermarktet, doch die Käufer verweigerten sich dem durchaus interessanten Konzept. Da der Kooperationsvertrag zwischen Renault und Matra 2003 auslief, ließ man die Produktion dieses Fahrzeugs seitens Renault ohne Folgeauftrag auslaufen. Ein weiteres avisiertes Projekt eines Kleinwagens kam ebenfalls nicht auf den Weg. Der Name Matra steht daher seit 2004 im Automobilbau nur noch für eine Kooperation mit Pininfarina. Das italienische Designcenter kaufte das Konstruktions- und Entwicklungsbüro von Matra und firmiert seitdem offiziell unter Matra-Pininfarina. Neben dem Serienfahrzeugbau war Matra in den 60er- und 70er Jahren auch überaus erfolgreich im Motorsport. 1972 bis 1974 konnte man beispielsweise den 24-Stunden-Klassiker in Le Mans für sich entscheiden und sogar in der Formel 1 war das junge französische Unternehmen aktiv. 1969 konnte der Engländer Jackie Stewart auf dem Matra-Ford MS80 sogar den Weltmeistertitel erringen und Matra gewann zudem die Konstruktionswertung. |
Fahrzeuge von Matra:
Matra Jet 6 '1966
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Matra 530 LX '1967
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Matra-Ford MS 80 '1969
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Matra 640 '1969
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Matra-Simca MS 660 '1970
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Matra-Simca Bagheera '1973
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Matra-Simca MS 670 B '1973
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Matra-Simca Bagheera S '1975
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Matra M 25 '1989
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