Lamborghini P 132

Natürlich gab es während der Bauzeit des Countach immer wieder Überlegungen und Modelle für einen Nachfolger. Am weitesten gediehen war wohl das Projekt 'P 132', welches im Sommer 1986 von Patrick Mimran, dem damaligen Eigner der Firma Lamborghini vorgestellt worden war. Der Entwurf stammte erneut von Marcello Gandini, der auch bereits den Miura und den Countach gezeichnet hatte. Das Ergebnis kam dem späteren Diablo schon sehr nahe. Insbesondere die Front zeigte bereits das typische Gesicht des späteren Countach-Nachfolgers. Das Heck erinnerte hingegen noch sehr an den Countach.

Für die technische Entwicklung waren Chefingenieur Giulio Alfieri und seine rechte Hand Massimo Ceccarani zuständig. Der Motor des Prototyps war bereits auf 5,7 Liter Hubraum vergrößert worden, die Leistungsentwicklung jedoch noch nicht auf dem Niveau des späteren Serienmodells.

Doch zur Serien-Entwicklung des P 132 kam es nicht. Lamborghini wurde an Chrysler verkauft und die neuen Hausherren fanden nur bedingt Gefallen an dem Entwurf. Statt des neuen Diablo wurde daher in aller Eile der Countach noch einmal überarbeitet und als 25th Anniversary für zwei weitere Jahre produziert. Das Design des späteren Diablo wurde in Detroit noch einmal überarbeitet. Der zweite Entwurf wurde schließlich im Werk sogar dem Gandini-Entwurf und einem Ferrari Testarossa gegenüber gestellt. Bei dieser Gegenüberstellung soll sogar Lee Iacocca selbst anwesend gewesen sein. Hiernach wurde der Entwurf in Detroit erneut verändert und die zweite Überarbeitung schließlich war dem späteren Diablo schon sehr ähnlich. es wurden noch zwei weitere Prototypen gebaut.

P 132 wurde später auf dem Firmengelände abgestellt und vergessen. Erst nach der Übernahme durch Audi im Jahr 1998 erinnerte man sich des grauen Wagens und restaurierte diesen.

Die Fotos zeigen darüber hinaus weitere Modelle, die auf dem Weg zum Diablo angefertigt wurden. Das erste Modell (rot) zeigt einen noch sehr dem Countach ähnelnden Entwurf von Giulio Alfieri. das zweite Modell (orange) zeigt eine späte Gestaltungsstudie von Marcello Gandini, die bereits sehr nahe am späteren Serienmodell ist.