Lincoln Continental

1961 wurde der neue Continental vorgestellt und schlug ein wie eine Bombe! Die Linienführung der Automobile, die in Amerika jedes Jahr neue und immer schwülstigere Formen hervorgebracht hatte, wurde vom Designer Elwood Engel vollkommen auf den Kopf gestellt. Statt opulenter Finnen zeichnete Elwood eine total schlichte, schlanke Form, die alle anderen Autos von einem Tag auf den anderen völlig veraltet aussehen ließ. Dabei war der neue Continental durchaus ein großes Auto: Anfänglich streckte sich der Wagenkörper auf immerhin fast 5,40m bei 2.00m Breite und nur 1,40m Höhe. Sensationell waren auch die Türen, die gegenläufig öffneten und zwar sowohl beim Sedan als auch beim Convertible! Die Kunden zeigten sich begeistert und bereits im ersten Jahr seiner Bauzeit verdoppelten sich die Abssatzzahlen bei Lincoln. Das Design erhielt sogar den Industrial Design Award des Industrial Designers Institute (IDI), als erstes Automobil überhaupt. Zur Begründung wurde angeführt, dass der Continental einen "herausragenden Beitrag zur Einfachheit und Eleganz des Automobildesigns" leiste!

Das Design erwies sich überdies als langlebig. Der Continental wurde mit jährlichen kleineren Karosserieänderungen immerhin bis 1969 gebaut. Motorisch erfolgte hingegen nur eine einzige grundlegende Überarbeitung: Zum Modelljahr 1966 wurde der bis dato verwendete 7,0-Liter V8 mit 304 bis 324 SAE-PS gegen einen 7,6-Liter großen Achtzylinder (345 bis 365 SAE-PS) ausgetauscht.

Neben dem klassischen viertürigen Sedan gab es vom Start weg das viertürige Convertible, welches mit einer elektrischen Betätigung des Verdecks daherkam. Es handelte sich um eine Weiterentwicklung jenes Systems, welches Ford und Lockheed ursprünglich für ein versenkbares Metalldach des Continental Mark II entwickelt hatten. Dies bedingte zwar einen rückseitigen Anschlag der Kofferraumhaube, aber dafür erfolgte selbst die Befestigung am Fensterrahmen mittels sich elektrisch drehender Schrauben in der A-Säule vollautomatisch! Das ungefähr 750,- Dollar teurere Convertible lief aber naturgemäß nur in geringeren Stückzahlen vom Band, weshalb man dessen Produktion bereits 1967 auslaufen liess.

An seiner Stelle gab es ab 1966 eine weitere Karosserievariante: Das zweitürige Hardtop-Coupé. Im ersten Jahr konnten immerhin 15.766 Exemplare verkauft werden. Doch der Continental befand sich zwischenzeitlich im sechsten Baujahr und das Ende der Baureihe war absehbar. Die Konkurrenz hatte mittlerweile beim Styling nachgezogen. So läutete die Präsentation des Coupés von 1966 auch das Ende des großen Continental der 60er Jahre ein.