Mercedes-Benz 170 V; 170 D; 170 S; 170 S-V; 170 S-D (W136) / 170 Sb; 170 DS (W191)

Der Mercedes 170 V war das erste Fahrzeug, dessen Produktion nach Kriegsende bei Mercedes-Benz wieder aufgenommen wurde. 1946 wurden zunächst ausschließlich einige Lieferwagen hergestellt, ab 1947 gab es dann auch wieder die klassische viertürige Limousine. Große Veränderungen gegenüber dem Vorkriegsmodell gab es nicht, aber für eine Weiterentwicklung war während des Krieges auch keine Zeit. Im Mai 1949 gesellte sich dann auch ein Dieselmodell zum 170 V, genannt 170 D. Äußerlich unterschied sich dieses nicht vom Benziner, lediglich das laute Nagelgeräusch verriet das Arbeitsprinzip. Neben den viertürigen Limousinen gab es zusätzlich das nackte Fahrgestell zu kaufen, auf dem einige wenige Tourenwagen und vor allem Krankenwagen, aber auch einige exklusive Sonderaufbauten entstanden. Ab Mai 1950 gab es dann die intern 170 Va und 170 Da genannten Fahrzeuge zu kaufen. Diese boten spürbar mehr Leistung und waren überdies in allen Bereichen weiter entwickelt. 1952 gab es dann bereits die nächsten Weiterentwicklungen die intern als 170 Vb und 170 Db bezeichnet wurden. Diese erheilten nunmehr eine größere Windschutzscheibe, eine nochmals breitere hintere Spur, einen verdeckten Wischerantrieb und - als äußerliches Merkmale - durchgehende Stoßstangen sowie eine glatte Motorhaube mit lediglich zwei seitlichen Zierstreifen.

Bereits kurz nach dem Krieg gab es jedoch auch den Wunsch nach etwas mehr Individualität und Prestige beim eigenen Auto. Aus diesem Grund erschien bereits 1949 der neue Typ Mercedes 170 S, der zwar nicht deutlich größer, aber repräsentativer und komfortabler ausfiel. Aus heutiger Sicht könnte man von der ersten S-Klasse nach dem Krieg sprechen. Der Wagen wurde schnell zum Liebling der Besserverdienenden, der General-Direktoren und Geschäftsleute. Für den in klassischer Rahmenbauweise ausgeführten 170 S gab es überdies bis 1951 auch noch sehr schöne und teure Cabrio-Aufbauten, die dieses Modell zum Traumwagen der Wirtschaftswunderzeit bis zum Erscheinen des Mercedes 220 machten. Technisch war der 170 S allerdings noch merklich verwandt mit dem 170 V. Allerdings verfügte letzterer über eine deutlich bessere Vorderradaufhängung und etwas mehr Leistung. Ab Januar 1952 gab es dann den etwas überarbeiteten 170 Sb mit Lenkradschaltung, besserer Heizung, neuer Hinterachse, Anlasserknopf und Nockenwellenantrieb durch eine Kette. Zusätzlich gab es auch den 170 S als Diesel in Form des 170 DS, was jedoch das Image der Modellreihe ein wenig ankratzte. Ein Diesel, das roch buchstäblich nach Taxi...

Als 1953 der neue, deutlich modernere Mercedes 180 erschien, versuchte man den bisherigen Mercedes 170 S in einfacherer Form weiter zu verkaufen. Die Typen 170 Vb und 170 S verschmolzen zum 170 S-V und der 170 D sowie der 170 DS wurden zum 170 S-D. Die durch Kaufzurückhaltung geäußerte Kundenmeinung zu diesen "Billig"-Angeboten war allerdings eindeutig, weshalb man diese bereits 1955 wieder aus dem Programm nahm.