Mercedes-Benz 680 S

Dr. Ferdinand Porsche, der Chefkonstrukteur bei Mercedes-Benz, sah sich in der Pflicht, einen noch stärkeren und besser zu fahrenden Sportwagen zu entwickeln als den Typ 630. Das Ergebnis seiner Bemühungen war der in allen Belangen weiterentwickelte 'Typ S', der aufgrund des Motorvolumens von nunmehr 6800 ccm Hubraum heute allgemein als '680 S 26/120/180 PS' bekannt ist. Neben der Motorrevision, die zu einer Mindestleistung von 120 PS ohne und sogar 180 PS mit Kompressor führte, war vor allem der Schwerpunkt herabgesetzt worden. Kam der Typ 630 noch hochbeinig und steif daher, "lag" der Typ S nunmehr förmlich auf der Strasse. Schnell entwickelte sich der in ca. 146 Exemplaren gebaute 680 S zum erfolgreichsten Sportwagen seiner Zeit, dem Spielzeug für die Superreichen, war er doch mit einem Grundpreis von ca. 26.000,- Reichsmark allein für das Fahrgestell auch für gut Betuchte schier unerschwinglich teuer.

Bereits ein Jahr nach der Präsentation, im Jahr 1928, wurde bereits die weiterentwickelte Version SS 26/140/200 PS (ca. 111 Exemplare) präsentiert, die motorisch noch einmal zugelegt hatte. 1930 wurde die Leistung des Motors bei gleichbleibendem Hubraum auf mindestens 160 PS erhöht (Modell 26/160/200 PS) und zusätzlich gab es vom Modell SS die noch einmal stärkere Version 27/170/225 PS. Das Spitzenmodell war schließlich der ebenfalls 1928 vorgestellte SSK mit kurzem Radstand, der noch einmal teurer und seltener (ca. 33 Exemplare) war. Zunächst war dieses Fahrzeug als Motorrevision 27/140/200 PS lieferbar, die 1929 zum 27/160/200 PS wurde. Zusätzlich gab es analog dem Modell SS die Version 27/170/225 PS mit entsprechender Maximalleistung. Wer immer noch nicht genug hatte, konnte auch die noch einmal stärkere Ausführung 27/180/250 PS verlangen. Letzterer wurde in vier Exemplaren für vom Werk besuchte Rennveranstaltungen auch in einer noch einmal leichteren Version als SSKL eingesetzt, der einen noch einmal potenteren Motor in der Ausführung als 27/240/300 PS erhielt.

Anzumerken ist, dass genaue Zahlen im Prinzip nicht möglich sind, da schon ab Werk mindestens fünf Exemplare des Typ S zum Typ SS hochgerüstet wurden. Ein Exemplar wurde sogar zum Typ SSK aufgebaut. Ähnliches war mit dem Typ SS möglich und auch außerhalb des Werkes wurden solche Umbauten damals mit Sicherheit vorgenommen. Auch der bloße Tausch des Motors gegen ein stärkeres Aggregat des SS oder sogar des SSK kam vor oder wurde später nicht selten im Zuge einer Restauration vorgenommen.