Audi quattro Sport S1

Sah der normale Audi quattro Sport wegen seines kurzen Radstandes und der kantigen Karosserie schon ungewöhnlich häßlich aus, trieb dies der quattro Sport S1 von 1985 noch auf die Spitze. Ein bizarrer Spoiler an der Front, ein riesiger Heckflügel sowie fürchterliche Kotflügelverbreiterungen sorgten für hohe Aufmerksamkeit. Um eine ausgeglichene Gewichtsverteilung zu erreichen, wurden darüber hinaus die Kühler in den Kofferraum verfrachtet.

Die Änderungen waren jedoch notwendig geworden, weil der Audi quattro A2 aufgrund seines langen Radstandes und der Entwicklungen anderer Hersteller (Lancia mit dem Delta S4; Peugeot mit dem 205 Turbo 16) nicht mehr konkurrenzfähig war. Eine Fahrt mit dem S1 glich jedoch dem sprichwörtlichen Ritt auf der Kanonenkugel. Walter Röhrl verglich das Fahrverhalten mit einem Silvesterkracher. Anzünden, warten und wumms!

Dennoch konnte sich das Fahrzeug insbesondere gegen den Peugeot 205 Turbo 16 nicht so in Szene setzen wie gewünscht. Zwar konnte Walter Röhrl die Rallye San Remo gewinnen, doch weitere Erfolge wollten sich nicht einstellen. Nach nur acht Renneinsätzen, bei denen das Werk übrigens zusätzlich "normale" Sport quattro einsetzte, war Schluss mit dem S1 im Rennsport. Einzig das Pikes Peak-Rennen in den USA wurde von den kurzen quattro dominiert. Dreimal in Folge wurde dieses auf einem Sport quattro gewonnen (1985: Michele Mouton; 1986: Bobby Unser; 1987: Walter Röhrl). 1987 gelang es dem langen Regensburger Walter Röhrl bei der Kurvenhatz (20 km Strecke mit 156 Kurven) sogar ein bis heute nicht übertroffener Fabelweltrekord mit dem S1 "Pikes Peak".