IAA Mobility München 2021

"Mobilitätsmesse IAA" 

Vom 7.12. September 2021 fand endlich wieder eine große Automesse in Deutschland statt. Der VDA (Verband Deutscher Automobile) hatte es tatsächlich geschafft, unter Corona-Auflagen eine Massenveranstaltung zu organisieren! Da man die Fehler von Frankfurt von vor zwei Jahren nicht wiederholen wollte, erfand man das neue Konzept der "Mobilitätsmesse".

Diese war zwar erheblich kleiner als alle vorherigen IAAs dieses Jahrtausends, aber immerhin 400.000 Besucher zählte das Event. Natürlich musste Maske getragen werden und vor den Messeständen bildeten sich lange Schlangen, um die Anzahl der Kunden auf den Messenständen zu begrenzen, aber angesichts der politischen Umstände und Vorkommnisse wurde die Zahl der Besucher als Erfolg gewertet: 

Was war passiert? 

Wie auch bereits vor zwei Jahren gab es wieder erhebliche Proteste von Autogegnern. So waren die Medien voll von Berichten über Demos auf Autobahnen, gestürmte Messestände und Flashmobs. Die ewig gestrigen Demonstranten merkten dabei einfach nicht, dass die Industrie längst die Zukunft gestaltet, während sie selbst Deutschland und die Welt am liebsten in eine selbstgewählte Steinzeit katapultieren wollen.

Die Hersteller jedenfalls zeigten fast ausschließlich Elektro-Fahrzeuge und wandten sich modernen Mobilitätsthemen zu. 

Kritik war jedoch an der Darstellung der Messe zu üben: Obwohl das - gegenüber Frankfurt - deutlich kleinere Messegelände längst nicht vollständig genutzt war, wurden Teile der Präsentationen in die Innenstadt von München verbannt. Diese war jedoch mit der (kostenlosen) U-Bahn eine halbe Stunde entfernt und die Stände waren darüber hinaus weit verstreut. Neben gelgentlich schlechtem Wetter war vor allem die Größe (oder besser: geringe Größe) der Messestände stark kritikwürdig. Auf dem Messegelände zeigten zum Beispiel VW nur 12 Autos, Ford sogar nur 3 (drei!). In der Innenstadt kamen allerdings noch einige hinzu. BMW und Audi waren sogar nur in der Münchener Innenstadt vertreten. 

Jedenfalls wurde so das Grundkonzept einer Messe, auf der Hersteller, Händler und Kunden an einer Stelle und zu einer bestimmten Zeit zusammenkommen, konterkariert. Aus Veranstaltersicht könnte es hingegen so gewesen sein, dass durch die Präsentationen in der stark frequentierten Innenstadt einige Besucher mehr auf die Messe kamen. Dies zumal der Eintritt mit 10,- Euro erschwinglich war.

Das Gebotene war dabei allerdings deutlich reduziert. Aus der ehemals größten Automesse der Welt ist eine regionale Autoshow kleineren Umfangs geworden. Von den etablierten Automobilherstellern aus dem Ausland kamen nur Kia, Genesis, Hyundai, Wey, Renault und Polestar ... 

Nicht vor Ort waren beispielsweise Ferrari, Lamborghini, Rolls-Royce, Bentley, Volvo, Peugeot, Citroen, Mini, die Amerikaner, die Japaner und sogar Opel. Es würde mich nicht wundern, wenn dies die letzte IAA als echte Messe vor Ort gewesen wäre. Dafür wurden reichlich neue Konzepte gezeigt. Für Fahrräder waren gleich zwei ganze Messehallen reserviert.

DIe (Auto-)Präsentation waren dabei (fast) durchgehend elektrisch. Zwar löst der Elektroantrieb nicht alle Umweltprobleme, aber er dürfte ein guter Schritt auf dem richtigen Weg sein.

In Halle B4 kam sogar so etwas wie die alte Messe-Atmosphäre auf: Hier waren einige Tuner und Oldtimer-Spezialisten vertreten. Subjektiv war die sogar die meist besuchte Halle! 

Zu den Mobilitätskonzepten der Zunkunft gehört auch der Traum vom fliegenden Auto. Eine von vielen Dutzend Firmen, die sich mit den hochfliegenen Träumen beschäftigen, ist Atlas Aero, die einen (frühen) Prototyp in Originalgröße zeigten. Man verspricht (später) bis zu 1500 Kilometer Reichweite und Senkrecht-Starts. Na, warten wir's ab.

Audi kündigte noch vor der IAA den neuen Prototyp Grandsphere an. Es handelt sich um die zweite Studie eines Trios. Los ging's mit dem 'Skysphere, der beim Concours d'Elegance in Pebble Beach (ein Oldtimer-Event!) erstmalig präsentiert wurde. Dem folgte nun der Grandsphere und im Frühjahr 2022 soll noch der 'Urbansphere' folgen. Die Modelle versprechen eine neue Formensprache, die bereits beim (elektrischen) Nachfolger des Audi A8 und damit dem direkten Gegner des Mercedes EQS, wiederzufinden sein soll. Das Serienmodell soll autonomes Fahren nach Level 4 ermöglichen und der Studie deutlich ähneln. Was auffällt: Obwohl Elektroautos wegen des Wegfalls des großen Motors mehr Platz bieten können, misst der Grandsphere satte 5,35 Meter in der Länge. Da hat Audi die Zeichen der Zeit wohl nicht richtig verstanden.