Lancia Dilambda

Der Lancia Dilambda

Der Lancia Dilambda war nicht etwa der Nachfolger des Lancia Lambda, sondern des Trikappa., des Lancia-Spitzenmodells vor dem Dilambda. Die Erstvorstellung erfolgte kurz vor der New Yorker Motor Show im Jahr 1927. Der Dilambda war auserkoren den amerikanischen Markt für die junge italienische Firma zu erobern, doch eine Produktion in den USA kam letztlich nicht zu Stande. Gerüchte über kriminelle Machenschaften rund um Vincenzo Lancia und sein Unternehmen dürften in das Reich der Legenden gehören. Wahrscheinlicher ist, dass die sich anbahnende Weltwirtschaftskrise jegliche Ambitionen im Keim erstickt. Statt dessen wurde der Dilambda 1929 auf dem Pariser Autosalon erneut präsentiert und eroberte mit insgesamt 1685 gebauten Exemplaren schließlich den italienischen bzw. europäischen Markt! Es handelte sich um ein wahres Luxus-Automobil mit innovativem 24-Grad-V8 und 4,0 Litern Hubraum. Der Motor galt als gut konstruiert und entwickelte 100 PS bei angenehmen 3800 U/min. Im Gegensatz zum Lancia Lambda war das Fahrzeug allerdings klassisch mit Leiterrahmen konstruiert, was das Gewicht einer typischen Berlina (Limousine) auf stattliche 2 Tonnen steigen ließ. Allerdings wurde auch dieses Bauprinzip von Lancia perfektioniert: Statt der überlicherweise im rechten Winkel angeschweißten Traversen besaß der Rahmen des Dilambda zwei X-Traversen zwischen den Achsen und einen vollständig zwischen den Längsholmen integrierten Tank aus Stahlblech, dem gleichzeitig eine tragende Funktion zufiel.

1. Serie - Baureihen 227 + 229: '1928-1931

Die erste Serie trug zunächst die interne Baureihen-Nummern 227 (Radstand 3480mm). Es waren sowohl das nackte Chassis zur Komplettierung bei einem Karosserieschneider zu 60.000 Lire erhältlich, als auch Komplettfahrzeuge mit werksseitigen Berlina-, Coupé-, Spider Cabriolet- oder Torpedo-Aufbau lieferbar. Der Preis stieg dann bis auf ca. 88.500 Lire (Berlina). Der Wagen entwickelte sich zu einem großen Erfolg: Von der ersten Serie des Typs 227 wurden ca. 879 Exemplare gebaut. Noch in der ersten Serie wurde 1931 zusätzlich die Baureihe 229 mit einem Radstand von 3290mm ergänzt, welche für sportlichere Aufbauten gedacht war. Von dieser Baureihe wurden in der ersten Serie noch einmal 229 Exemplare gebaut. Insgesamt wurden somit von der ersten Serie 1104 Exemplare gebaut.

2. Serie - Baureihen 227 + 229: '1931-1932

1931 wurden dann beide Baureihen leicht modifiziert, was sie heute zur zweiten Serie macht: Die technisch bedeutsamste Änderung war wohl das neue Bremssystem mit Delawandre-Bremskraftverstärker und kleineren, aber breiteren Bremstrommeln. Außerdem gab es ein geändertes Getriebe mit geänderten Übersetzungen, ein neues Differenzial, ein anderes Instrumenteboard sowie 16x45 Reifen. Die zweite Serie war werksseitig als 4-sitziger Berlina, als 5-sitziger Berlina und als Torpedo lieferbar. Von dieser zweiten Serie sind in nur ca. 1,5 Jahren noch einmal 107 Exemplare der Baureihe 227 und 193 der Baureihe 229 gebaut worden (insgesamt 300 Exemplare).

3. Serie - Baureihe 232: '1933-1935

Das Chassis der dritten und letzten Serie des Dilambda erhielt die Baureihen-Nr. 232 und wies wiederum einen Radstand von 3480mm auf. Bis 1935 wurden von der dritten Serie noch einmal 281 Exemplare als 'Rolling Chassis', 'Berlina' mit zwei Seitenfenstern oder 'Cabriolet Royal' produziert. Geändert worden war insbesondere das Chassis selbst, damit Karosserien von Drittanbietern leichter montiert werden konnten. Technisch waren kaum Änderungen vorgenommen worden.