TVR M / Taimar / S 3000 "M Series"


1972-79

 

TVR M / Taimar / S 3000 "M Series" 1972-79 Großbritannien
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TVR 1600 M / TVR 2500 M / TVR 3000 M

Auf der Earls Court Motor Show in London 1971 wurde der neue TVR vorgestellt. Tatsächlich war der Wagen allerdings nicht gänzlich neu: Das Chassis der ersten Exemplare war nämlich zunächst noch das des TVR Vixen. Der Name der Serie 'M' dürfte für den Chef des Unternehmens Martin Lilley gestanden haben, obwohl das 'M' nach Ansicht mancher Automobil-Historiker auch für Mike Bigland gestanden haben könnte. Letzterer zeichnete für das neue Design verantwortlich. Bigland war Fahrzeug-Ingenieur und von 1969 bis 1973 TVR-Händler gewesen. Er war bekannt für seine Rennkompetenz und baute Rennfahrzeuge für Kunden auf. Seine ersten Erfahrungen mit TVR-Fahrzeugen machte er 1967 mit einem TVR Tuscan SE, dessen Rad-Aufhängungen er für seinen Kunden John Burton umfangreich modifiziert hatte. Die Änderungen waren so gelungen, dass er bald ganze Umrüstungs-Kits anbot und eine Einladung von Martin Lilley erhielt, seine Arbeit vorzustellen.

Lilley war nach einer ausführlichen Probefahrt mit einem umgerüsteten Fahrzeug so begeistert von der Arbeit des Ingenieurs, dass er ihm zunächst eine Beratertätigkeit, einige Monate später sogar einen Job als Produktions-Chef anbot. Bigland pendelte in der Folge zwischen Blackpool, Halesowen und Cambridgeshire, da er weiterhin auch seine eigenen Tätigkeiten aufrecht erhielt. Bei TVR war Bigland in der Folge vor allem für die Entwicklung des Prototypen Zante sowie für das neue Chassis der M-Series zuständig. Letztere Arbeit beanspruchte nur 3 Monate vom berühmten weißen Blatt Papier bis zu einem ersten "rolling chassis". Die letztliche Produktionsversion wies den gleichen Radstand wie der TVR Vixen auf, die Spurweite war allerdings ein wenig gestiegen. Das Chassis selbst war eine gelungene Mischung aus runden und eckigen Rohren, bei der erstmals ein kleiner Kofferraum hinter den Sitzen vorgesehen war. Das Reserverad rutsche hingegen nach vorne über die Radaufhängung. Aus Kostengründen wurden Frontscheibe, Dach und Türen vom Tuscan V6 übernommen. Eine große Besonderheit war die 5-Jahres-Garantie, die gegen Durchrostung des Chassis gewährt wurde. Man ließ während des Produktionsprozesses Öl in die Rohre laufen und verschloss diese dann. Den Kunden wurde überdies verboten, Löcher in den Rahmen zu bohren.

Die Arbeiten an der GFK-Karosserie teilten sich Bigland und Lilley: Die Front mit der mächtigen Motorhaube entwarf Bigland, das Heck wurde hingegen von Martin Lilley entworfen, der auch für den Innenraum verantwortlich war. Leider gab es keinen Zuständigen für eine Heckklappe, das Heck wurde geschlossen ausgeführt. Es muss ergänzt werden, dass die M-Series der erste TVR war, der nicht mehr als Kit-Car verkauft wurde, sondern ausschließlich als Komplettfahrzeug.

Der TVR M wurde schließlich in drei verschiedenen Ausführungen verkauft:

Der TVR 1600 M mit 1,6-Liter großem Ford-Vierzylinder war als Einstiegsmodell gedacht, während der TVR 2500 M mit seinem entgiftetetn, aber auch reichlich schwächlichen Triumph TR6-Motor überwiegend für den Verkauf in Amerika gedacht war, wo er durchaus erfolgreich war. Das Standardmodell auf den meisten Märkten war jedoch der TVR 3000 M mit Ford Essex-V6-Motor, der auf der Earls Court Motor Show 1972 vorgestellt worden war. Ein Exemplar wurde werksseitig auch mit einem V8-Motor von Rover ausgerüstet, blieb jedoch ein Einzelstück. Weitere 10 bis 20 Exemplare eines "TVR 5000 M" mit Ford 5,0-Liter-V8 aus dem Ford Mustang entstanden um 1978 unter Projektleitung von John Wadman, dem kanadischen TVR-Importeur. 1975 wütete ein Feuer im Werk und trotzdem überraschte TVR mit dem ersten Turbo-geladenen Wagen aus britischer Produktion: Der TVR 3000 M Turbo war geboren. Ralph Broad mit seiner Firma 'Broadspeed' hatte zuvor schon dem Ford Capri mittels Turblader kräftig eingeheizt, was lag da näher als auch dem TVR mit dem gleichen Motor ein wenig nachzuhelfen. Das Ergebnis waren satte 230 PS, die den Fahrern der leichten Wagen zu ganz neuen Fahrerlebnissen verhalfen.


TVR Taimar

Die Klage von Kunden und Presse wegen der fehlenden Kofferraumklappe lies Martin Lilley dann doch nicht ruhen: Auf der London Motor Show im Oktober 1976 wurde endlich ein TVR mit Heckklappe, der TVR Taimar, vorgestellt. Der Name dürfte eine Abkürzung von 'Tailgate Martin' (zu Deutsch etwa: 'Hintereingang nach Martin's Art') gewesen sein. Mechanisch war das Fahrzeug mit dem TVR 3000 M / 3000 M Turbo identisch, auf Fahrzeuge mit den kleineren Motoren hatte man verzichtet. Das Gewicht hatte trotz elektrischer Entriegelung der Heckklappe nur um ca. 20 Kilogramm zugelegt, die Fahrzeuglinie war im Wesentlichen beibehalten worden. Eine gute Lösung also, die allerdings leider die Verwindungsfestigkeit ein wenig negativ beeinflusste. Die Preise lagen etwas 20 % über denen der entsprechenden M-Modelle ohne Heckklappe. Letztlich entstanden vom Taimar 3000 M 395 Exemplare, vom Taimar 3000 Turbo 30 Stück.


TVR 3000 S

Die letzte Variante der M-Series war schließlich der 1978 vorgestellte TVR 3000 S, das erste Cabriolet des Unternehmens. Wie so viele Hersteller hatte auch TVR die Entwicklung eines offenen Sportwagens zunächst lange zurückgestellt, da es lange nicht klar war, ob neue amerikanische Sicherheitsgesetze offene Fahrzeugen auf Dauer noch zulassen würden. Für dieses Modell mussten sämtliche Karosserieteile hinter den vorderen Kotflügeln neu konstruiert werden und auch der Innenraum bedurfte eines neuen Arragmente der Anzeigen. Die Verdeck konstruktion geriet nicht übermäßig einfach zu bedienen, aber immerhin gab es eine kleine Heckklappe. Mechanisch war es hingegen identisch mit dem 3000 M bzw. 3000 M Turbo. Es entstanden vom 3000 S exakt 258 Exemplare, allerdings wurden von diesen nur 13 Exemplare mit dem Turbo-Motor ausgeliefert.

Stückzahlen TVR M-Series '1971-79
Aufbau Produktion Motor ccm PS

U/min km/h
Stückz.
TVR 2500 M Coupé 1972 - 79 4Z Triumph 2498 106

5000

190

947
TVR 1600 M Coupé 1972 - 73
1975 - 77
4Z Ford 1599 86 5500 177
148
ges. Vierzylinder
1095
TVR 3000 M Coupé 1972 - 79 6Z Ford 2994 136 5000 200
654
TVR 3000 M Turbo Coupé 1975 - 79 6Z Turbo Ford / Broadspeed 2994 230 5500 235
20
TVR Taimar 3000 M Coupé 1977 - 79 6Z Ford 2994 136 5000 200
395
TVR Taimar 3000 M Turbo Coupé 1978 - 79 6Z Turbo Ford / Broadspeed 2994 230 5500 198
30
TVR 3000 S Cabrio 1978 - 79 6Z Ford 2994 136 5000 230
258
TVR 3000 S Turbo Cabrio 1978 - 79 6Z Turbo Ford / Broadspeed 2994 230 5500 232
13
ges. Sechszylinder
1370
gesamt
Coupé 2194
gesamt
Cabrio 271
TOTAL
2465


TVR 2500 M '1971

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TVR 3000 M '1972

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TVR 1600 M '1972

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TVR 3000 M Turbo '1975

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TVR 2000 M Cosworth '1975

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TVR 3000 M Turbo "Martin 2" (VIN 3599FM) '1976

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TVR Taimar 3000 M '1977

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TVR 3000 S '1978

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TVR 3000 S Turbo SE '1979

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