Morgan Plus 8

Etwa 1967 hatten die Morgan-Oberen im beschaulichen englischen Ort Malveren Link eine Brandstifter-Idee. Warum den Morgan 4/4 nicht mit einem richtig starken Motor ausrüsten? Die Wahl fiel dabei auf den Buick V8 (Motor-Code 215), der seit kurzem die ansonsten sehr biederen Spitzenmodelle von Rover antrieb. Diese Entscheidung erwies sich als goldrichtig. Aus dem kauzigen und altmodischen Roadster war durch diese Maßnahme über Nacht ein ernstzunehmender Sportwagen geworden. Die Namensgebung war hingegen wiederum sehr einfallslos: Es wurde die Bezeichnung 'Plus 8' oder '+8' gewählt, die die Zahl der Zylinder und das Plus für 'das gewisse Mehr' enthielt. Die Karosserie musste für den neuen Reifen zunächst nur behutsam verbreitert werden (+3 Zentimeter), wurde ansonsten aber praktisch nicht verändert. Der Plus 8 wurde allerdings über die Jahren niemals als Viertürer angeboten.

Gemäß der Hausdevise wurde der Plus 8 in den folgenden Jahren nur sehr verhaltend verändert. Insbesondere das Chassis aus Eschenholz wurde über all die Jahre beibehalten. Unter der langen Motorhaube hielten jedoch immer wieder veränderte Motoren Einzug, um veränderten gesetzlichen Anforderungen gerecht zu werden. Die erste größere Maßnahme dieser Art erfolgte 1990, als der 3,5-Liter durch eine 3,9-Liter-Maschine mit elektronischer Benzineinspritzung ersetzt wurde. Diese Engine musste bereits 1996 einem Motor mit 4,6 Litern Hubraum weichen, der bis zum Bauende unter der Motorhaube Verwendung fand. Auch das Getriebe wurde mehrfach durch modernere Versionen ersetzt: Von 1968 bis 1972 fand ein Moss-Getriebe mit 4 Gängen Verwendung, von denen nur der zweite, dritte und vierte synchronisiert waren. 1972 ging man zu einem Rover 2000-Getriebe mit vier vollständig sychronisierten Gängen über. Ab 1977 verbaute man das Rover LT77-Getriebe mit 5 Gängen, welches 1995 wurde die Rover R380-Getriebebox ersetzt wurde.