Bitter

Erich Bitter war zunächst Berufsrad- und Automobilrennfahrer auf Ferrari, Abarth und Porsche. Er blieb nach seinem Sportlerdasein dem Autosektor treu und wurde später Importeur von Abarth und Intermeccianica aus Turin. Da ihn die Verarbeitungsqualität dieser Autos jedoch nicht zufrieden stellte, entwarf und baute Bitter kurzerhand sein erstes eigenes Auto, den Bitter Diplomat auf Opel Diplomat-Basis. Nach 395 Exemplaren war 1980 jedoch Schluß. Der Opel Diplomat war nicht mehr lieferbar, es mußte ein neues Modell auf Basis des damaligen Spitzenmodells von Opel, dem Senator, her.

Bitter entwarf den SC, ein bildschönes Coupé. Später war dieses auch als Cabrio und als verlängertes Modell "Sedan" lieferbar. Hauptabsatzmarkt waren die USA, wo Bitter sogar ein exklusives Ladenlokal in Beverly Hills hatte. Diverse Prototypen für einen hübschen Roadster auf Opel Manta-Basis oder einen Nachfolger für den SC konnten auf diversen Messen bestaunt werden, doch geschäftliche Rückschläge und finanzielle Katastrophen waren ebenfalls ständige Begleiter von Erich Bitter. Diese führten schließlich 1986 zum ersten Niederschlag des Schwelmers: Bitter mußte Konkurs anmelden. Die vollständige Liquidation konnte zwar noch einmal abgewendet werden, doch die Firma erholte sich nicht mehr. Irgendwann Anfang der 90er Jahre wurde das - zunächst - letzte Bitter-Fahrzeug gebaut. Auf dem Genfer Salon 2003 überraschte der zwischenzeitlich über 70jährige Erich Bitter die Welt jedoch noch einmal mit einer neuen Studie für ein großes Coupe. Basis war der australische Holden. Ob es zu einer Serienfertigung kommen würde, war jedoch lange unklar. Doch 2005 schienen die Vorzeichen günstig. Auf der IAA in Frankfurt wurde sogar erste Kaufverträge angenommen. Trotzdem wurde die Serienfertigung anschließend nicht aufgenommen. Statt dessen präsentierte Bitter Ende 2007 den Vero, der dann tatsächlich in Serie produziert wurde. Basis war erneut ein Holden, der Statesman. Der Wagen war nunmehr jedoch viertürig und satte 5,20 Meter lang. Unter der Haube wummerte ein beachtlicher V8 mit sechs Litern Hubraum und 367 PS. Damit war der Vero der stärkste jemals gebaute Bitter.