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Ferrari 212 Inter Berlinetta "Vignale" (0179EL)
Ferrari | 212 Inter Berlinetta "Vignale" (0179EL) (1951) | Italien |
Diese Berlinetta von Vignale dürfte das eigenartigste jemals bei einem Ferrari verwendete Gesicht tragen. Die Historiker rätselten lange, ob es sich tatsächlich um einen 212 Inter mit (nachträglich) aufgerüstetem Motor aus dem Ferrari 225 handelte, oder um einen originären Ferrari 225. Zum Glück meldete sich Anfang 2017 der zu diesem Zeitpunkt aktuelle Eigentümer bei uns und brachte Licht ins Dunkel: Chassis 0179EL aus der Baureihe des 212 Inter wurde mit einer gewöhnlichen 212 Inter-Maschine ausgeliefert. Der erste Käufer ließ diese jedoch noch im ersten Jahr nach dem Kauf auf die Spezifikatinen des 225 Sport umrüsten. Danach ist klar, dass der Wagen beim 212 Inter zu klassifizieren ist. Ausgeliefert worden war 0179EL im Dezmber 1951 in der Farbe "Grigio Sport" an den Rennfahrer Franco Cornacchio (Scuderia Guastella) aus Mailand. Die Karosserie hatte der junge Giovanni Michelotti aus dem Hause Vignale entworfen. Während diverse Stilmerkmale wie die angedeuteten Heckflossen und die Coupé-Form häufig verwendete Stilmittel von Michelotti zu dieser Zeit waren, waren die im Kühlergrill sehr tief angeordneten Scheinwerfer neu und blieben (zum Glück) ein sehr seltenes Attribut. Bereits am 15. März 1952 wechselte der Wagen in den Besitz von Serafino Trabaldo Togna aus Vercelli in Italien, der seinerseits 0179EL bereits knapp zwei Jahre später am 10. Februar 1954 an Vittorio Marcora aus Busto Arsizio in Italien weitergab. Via Franco Cornacchio aus Mailand fand der Ferrari 1957 den Weg in die USA zu Luigi Chinetti. Loren McMullen aus Fort Worth, Texas, nahm sich seiner an und endlich wurde 0179EL auch seiner ursprünglichen Bestimmung als Rennauto zugeführt. 1961 wurde der Motor gegen das Aggregat eines 250 GT (Chassis-Nummer 5203) ausgetauscht und ebenfalls noch in den 60er Jahren wurden sogar eine Chaparral-Maschine installiert sowie einige Karosserieumbauten vorgenommen. Mitte der 70er Jahre wechselte der in dieser Weise verbastelte Wagen mehrfach innerhalb der USA den Besitzer. 1986 wurde für einen beabsichtigten Verkauf sogar der 250er-Motor wieder eingebaut und fand erneut diverse neue Eigner. 1991 erfolgte eine erste Restauration, wobei ein dem Zeitgeist etwas näher kommender Motor aus einem Ferrari 195 Inter mit Chassis-Nummer 0083S installiert wurde. Der Originalmotor war 1961 an Greg Miller aus Fort Worth verkauft worden. 2008 gab es dann jedoch die Wiedervereinigung von Originalmotor und dem Rest des Autos. Heute befindet sich 0179EL damit wieder im Auslieferungszustand mit "matching numbers". Wir danken dem (Stand '2017) aktuellen Eigentümer für seinen ausführlichen Hinweise zur Historie und ein Foto des Fahrzeugs im Zustand von 2017! |
Technische Daten / Specifications:
Fahrwerte / Performance |
Maße / Measures |
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km/h | 200 | kg/leer | ca. 950 | |
0-100 km/h (sek) | ca. 8,5 | Maße (mm) | ||
Verbrauch (L/100 km)(faq) | ca. 22,0 (Werk) | Radstand (mm) | 2250 | |
Motor / Engine |
Präsentation / Presentation |
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Zylinder | V12 | Kaufpreis (1951) | ca. 52.000,- SFr | |
Hubraum (ccm) | 2715 | Stückzahl | 1 | |
Leistung (PS) | 155 | Debüt | ||
bei Nenndrehzahl (U/min) | 6500 | Design | Vignale (Giovanni Michelotti) |
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Vorgängermodell | Ferrari 166 MM Barchetta "Touring" (0068M) '1950 | Nachfolgemodell | ||
Rekorde | Testberichte (faq) | Motor Klassik 12/2004, S.22 His |
Tuning | Internet |
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