IAA Frankfurt 2017

Natürlich gab es auch "normale" Fahrzeuge bei Mercedes-Benz zu sehen, hierunter diverse Premieren:

Das Mercedes-Benz-AMG GT Concept könnte als Konkurrent des Bentley Continental GT durchaus auf dem Markt Erfolg haben. Dabei hätte der Mercedes dem Engländer sogar einen Hybridantrieb, der für zusätzliche Power sorgt, und das viertürige Konzept voraus.

Erstmals vorgestellt wurden auf der IAA 2017 das Mercedes-Benz S 560 Cabriolet sowie das Mercedes-Benz S 450 4matic Coupe. Natürlich sind die Fahrzeuge nicht völlig neu, aber unter der Haube arbeiten neu entwickelte Motoren. Der S 450 hat einen 3-Liter-Sechszylinder mit 367 PS, der S 560 sogar einen 4-Liter-V8 mit 469 PS. Mercedes rühmt den erneut gesunkenen Verbrauch und gibt 7,3 bzw 8,8 Liter Verbrauch an, wozu aber auf der Straße locker 4 bis 5 Liter addiert werden können.

Ganz neu war hingegen die X-Klasse, ein Pick-Up der Midsize-Klasse. Im Bemühen wirklich jede Nische zu besetzen, wurde Mercedes wieder bei Renault-Nissan fündig: Basis der zwei einzigen lieferbaren Varianten X 220 bzw. X 250 ist nämlich der Nissan Navara. Wir dürfen gespannt sein, ob die Gene zum Erfolg verhelfen oder diesen verhindern.

Star der IAA 2017 war wohl der Mercedes-Benz-AMG Project One. Die Eckdaten sind beeindruckend: Der 1,6-Liter-V6-Hybrid soll direkt vom Formel 1-Triebwerk abgeleitet sein und dreht in der Straßenversion bis zu 11.000mal in der Minute! Die endgültigen Leistungsdaten standen zum Zeitpunkt der Messe noch nicht fest, man geht aber von ca. 1100 PS (1 Benziner mit 759 PS; 3x Elektro mit zusammen über 300 PS) und einer Höchstgeschwindigkeit von ca. 350 km/h aus. Von 0 auf 200 km/h sollen gerade einmal 6 Sekunden vergehen.

Nicht minder beeindruckend ist der verkündete Preis: Satte 2.275.000,- EUR plus landesüblicher Mehrwertsteuer kostete der Wagen. Kostete? Ja, kostete! Die wahrscheinlich 275 Exemplare, die gebaut werden sollen, sind dem Vernehmen nach nämlich längst ausverkauft. Natürlich ...

Persönlich finden wir, dass das Äußere vielleicht noch ein wenig aggressiver ausfallen hätte können, aber der Wagen ist trotzdem ein Hit.

Nicht ganz so teuer waren andere, aber kaum weniger exklusive Fahrzeuge in der Festhalle:

Das neue Mercedes-Benz-AMG S 65 Cabriolet, jetzt mit V12 unter der Haube und 630 PS Output steht immerhin mit einem Grundpreis von EUR 257.456,50 in der Preisliste, ist aber prinzipiell für jeden kaufbar.

Der gleiche Motor findet sich auch im Mercedes-Maybach G 650 Landaulet, dem ultimativen Luxus-SUV. Jeder erdenkliche Komfort im Gelände zu einem Einstiegs-Preis von 749,500,- EUR ... Nur 99 Glückliche werden allerdings eine Dreiviertel-Million nach Stuttgart überweisen dürfen, die neue G-Klasse steht bereits vor der Tür.

Ebenfalls neu ist das frisch renovierte Spitzenmodell bei Mercedes-Maybach: Der Mercedes-Maybach S 560 4matic ist allerdings im Verhältnis zu den anderen beschriebenen Modellen fast ein Schnäppchen: "Nur" EUR 173.580,-" beträgt das Erstgebot ohne Sonderausstattung.

Bleibt uns noch, zwei weitere besondere Fahrzeuge kurz vorzustellen: Das Mercedes-Maybach Vision 6 Cabriolet ist eine 6 Meter lange fahrbare Wunschvorstellung, die es jedoch niemals in Serie geben wird.

Irgendwie hilflos erscheint uns dagegen die auf der Consumer-Messe CES in Las Vegas präsentierte Studie des Mercedes-Maybach S 500 "fit and healthy Concept". Es geht um "konkrete Features für mehr Wohlbefinden und Fitness beim Auto fahren ..." Natürlich kann ein komfortableres Fahren Sicherheit und Wohlbefinden positiv beeinflussen, aber "fit und healthy" wird Autofahren niemals machen. Das heutige Marketing-Geblubber ist wirklich kaum auszuhalten.