Lincoln L

Das Modell L war das erste Fahrzeug der Firma Lincoln. Es handelte sich um einen Luxus-PKW, der von 1921 (Vorstellung im September 1920) bis 1930 nur geringfügig verändert gebaut wurde. Der Kopf hinter dem Fahrzeug war Henry Leland, der nach seinem Abgang von Cadillac die Lincoln Motor Company, benannt nach dem berühmten amerikanischen Präsidenten, gegründet hatte. Der Wagen war technisch durchdacht, optisch aber schon bei seiner Vorstellung sehr "konservativ". Doch in den schweren Jahren nach dem ersten Weltkrieg geriet Lincoln bereits 1921 in finanzielle Schieflage. Dies erkannte Ford als Chance und kaufte die Lincoln Motor Company 1922 für 8 Millionen Dollar.

Das Modell L wurde zunächst weiter produziert, doch Henry Leland kündigte nach ein paar Monaten, als Edsel Ford neue Aufbauten für den Lincoln L zeichnete. Nach seinem Abgang wurde Edsel Ford auch Präsident bei Lincoln. Die neuen Aufbauten waren deutlich gefälliger und zusätzlich wurden Aufbauten etablierter Karosserieschneider wie Fleetwood, Brunn, Dietrich oder Derham angeboten. Solch exklusive Automobile waren jedoch mit ca. 7.200,- US-Dollar - die Fahrzeuge mit Werks-Karosserien kosteten maximal 4.800,- US-Dollar - sehr teuer.

In den Folgejahren wurden nur wenige technische Verbesserungen eingeführt: 1923 hydraulische Houdaille-Stoßdämpfer, 1925 serienmäßige Stoßstangen, 1926 ein verbesserter Zündverteiler und 19-Zoll-Fegen, 1927 schließlich Vierradbremsen.

Die einzige größere Revision erfolgte 1928: In jenem Jahr wurde der Motor von 5,9- Liter auf 6,3-Liter Hubraum vergrößert, wobei die Maximalleistung allerdings gleich blieb. In dieser Version wurde der Lincoln L noch zwei Jahre gebaut, bis 1931 endlich der Nachfolger, der Lincoln K, vorgestellt wurde.