Lamborghini LM 002/5000
Lamborghini LM 002/5000 | 1986-92 | Italien |
Der Lamborghini LM 002 darf für sich in Anspruch nehmen, eine neue Fahrzeug-Gattung begründet zu haben: Die des leistungsstarken Luxus-SUV. Wie aber zum Beispiel beim Jumbo-Jet der Boing 747 auch, lag der Grund für die Entwicklung in einem fehlgeschlagenen Auftrag. Im Fall des LM 002 handelte es sich um den Auftrag des US-Unternehmens 'Mobility Technology International' an Lamborghini einen Jeep-Nachfolger für die US-Army zu entwickeln. Hintergrund dürfte gewesen sein, dass Eigner von Lamborghini zu dieser Zeit Chrysler war. 1977 entstand jedenfalls als Resultat des Auftrags die Studie 'Cheetah'. Es handelte sich um einen offenen Geländewagen mit V8-Motor von Chrysler. Leider oder glücklicherweise entschied sich die US-Army jedoch gegen den Cheetah und für das HMMVV von AM General, was der Welt einige Jahre später schließlich den Hummer H1 bescherte und Lamborghini die Frage nach der Verwertung der Entwicklungsarbeiten am Cheetah. Der Entwicklungsträger selbst wurde übrigens bei den Vergleichstest durch die US-Army zerstört. 1980, nach der Übernahme der Firma durch Patrick Mimran, wurde das Projekt wieder auf das Tableau gehoben. Man hoffte auf gute Geschäfte mit der saudischen Armee. So entwickelte man 1981 den Cheetah zum LM 001 weiter, der nunmehr jedoch einen V8-Motor von AMC unter der Haube trug. Auf dem Genfer Salon 1982 wurde dann der Prototyp LMA gezeigt, der endlich den Zwölfzylinder des Countach LP 500 S als Antrieb nutzte. 1985 wurde schließlich der LM 002 mit dem vergrößerten Motor des Countach LP 500 S Quattrovalvole präsentiert. Weitere Projekte mit den Bezeichnungen LM 003 (3,0-Liter Turbodiesel) und LM 004 (7,3-Liter-Zwölfzylinder) blieben hingegen in der Planungsphase stecken (LM 003) oder wurden nur als Einzelstück gebaut (LM 004). So blieb es schließlich beim LM 002/5000, der tatsächlich in den Verkauf kam. Der riesige Wagen glich 1985 keinem anderen Fahrzeug auf dem Markt. Als stylistischer Gag oder Relikt aus der Army-Entwicklung gab es keinen Kofferraum, sondern eine offene Ladefläche mit zwei Sitzreihen links und rechts. Die Geländeeigenschaften sollen herausragend gewesen sein, aber der Verbrauch des großen Zwölfzylinders mit bis zu 42,0 Litern auf 100 Kilometer im Gelände exorbitant. Dass es sich beim LM 002/5000 um ein Fahrzeug eines Sportwagenbauers handelte, zeigte sich indes auf der Strasse, wo der schwere Wagen (2700 Kilogramm Gewicht) in nur 8,2 Sekunden auf 100 km/h beschleunigt werden konnte und bei Bedarf eine Höchstgeschwindigkeit von 223 km/h erreichte. Zeitnah hatte der LM 002 jedoch keinen Nachfolger erhalten, obwohl es seit 2012 immer wieder Gerüchte um ein Projekt 'Urus' gab. Auf der 'Beijing International Automotive Exhibition' wurde 2012 sogar eine Studie vorgestellt, wohl um das Publikumsinteresse zu testen. Bis zur Serienfertigung ging aber noch einige Zeit ins Land: Erst im März 2018 präsentierte man schließlich auf dem Genfer Salon das Serienmodell Urus mit 4,0-Liter-Audi-V8. |
Lamborghini LM 002/5000 '1986
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Lamborghini LM 002/5000 "Don Alberto" (VIN 12115) '1988
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Lamborghini-Mercedes-Benz LM 002/5000 "Tina Turner" '1989
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