Darracq
Darracq | 1896 - 1920 | Frankreich |
Alexandre Darracq gründete 1891 die Fahrradfabrik Gladiator. Bereits fünf Jahre später verkaufte er dieses Unternehmen jedoch an eine britische Investorengruppe, die Automobile bauen wollte. Darracq war ebenfalls von dem Gedanken gefangen, auf dem Automobilsektor tätig zu werden. Unter seinem eigenen Namen begann er 1896 elektrisch betriebene Fahrzeuge zu bauen, die jedoch keinen großen kommerziellen Erfolg verbuchen konnten. Darracq beschloß daher, auf drei- und vierrädriige, benzingetriebene Fahrzeuge umzusteigen. Er erwarb - aus heutiger Sicht wohl übereilt - eine Lizens für den Bau des Léon Bollée. Es handelte sich um ein dreirädriges Fahrzeug mit Riemenantrieb und 5 PS Leistung. Auch dieses Projekt war aber leider alles andere als ein Erfolg. Immerhin hatte Darracq aber richtig erkannt, daß mit kleinen, wendigen Automobilen Geld zu verdienen war. 1900 stellte er das erste erfolgreiche Modell vor, einen Einzylinder mit 6,5 PS, dem bald größere Fahrzeuge mit zwei und vier Zylindern folgten. Dieses Fahrzeug konnte er selbst lizensieren. Er verkaufte eine Lizens nach Italien, wo Nicola Romeo aus diesem Fahrzeug die späteren A.L.F.A. und Alfa-Romeo-Automobile entwickelte. In Deutschland wurde der Darracq von Opel übernommen. Sportliche Lorbeeren wurden allerdings ebenfalls mit kleinen, leichteren Fahrzeugen verdient. 1906 konnte sogar der Vanderbilt-Cup gewonnen werden. Ein anderes Fahrzeug von Darracq brach jenseite und diesseits des Atlantiks einige Geschwindigkeitsrekorde. Danach beging Darracq erneut einen schweren wirtschaftlichen Fehler. Er produzierte ab 1912 Fahrzeuge mit 4-Zylinder-Henriod-Motoren mit Rotationsverteilern und Drehschieberventielen. Diese Motoren erwiesen sich jedoch als sehr unzuverlässig, was dem Ruf der Marke stark schadete. Diese Entwicklung war begleitet von einer schweren Krankheit von Alexandre Darracq, der deshalb beschloß, die Leitung seines Unternehmens abzugeben. 1913 übernahm Owen Clegg die Führung der Geschäfte. Dieser brachte sofort eine Reihe neuer Fahrzeuge heraus, die technisch dem bewährten Rover Twelve glichen . Mit diesen Modellen kam der wirtschaftliche Erfolg wieder zurück und die finanziellen Schwierigkeiten wurden überwunden. In der Folgezeit wurden zunehmend größere Modelle gebaut. Im ersten Weltkrieg vertraute sogar die französische Armee auf Darracq-Fahrzeuge. Doch nicht alle Luxusmodelle waren wirklich ausgereift. 1920 fusionierte Darqc mit der Britisch Sunbeam-Talbot-Gruppe und der Name Darracq verschwand danach auf dem europäischen Festland. In der heimischen Fabrik in Suresnes wurden fortan Talbot produziert. Nur in England wurden diese Automobile weiterhin Darracq genannt, um sie von den Talbot-London und Sunbeam-Talbot unterscheiden zu können. Mit Ausbruch des zweiten Weltkrieges 1939 verschwand der Name Darracq endgültig. |
Fahrzeuge von Darracq:
Darracq Typ C Tonneau '1901
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Darracq 9 PS Rear Entrance Tonneau '1902
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Darracq Typ L Tonneau '1903
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Darracq Tourer '1904 |
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Darracq Typ 20/28 PS SS Coupé Chauffeur '1907
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Darracq Typ P Torpedo '1910
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Literatur | ||||
Internet | ||||
verwandte Links | ||||
Tuning | ||||
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