BMW 750iL V16 "Goldfisch"

Der erste Versuch eines V16-Motors in einem Modell der 7er-Baureihe (E32) muss ernüchternd gewesen sein: Der unter dem Projektnamen "Goldfisch entwickelte Motor passte schlicht nicht mit allen Nebenaggegraten in den Motorraum des 750iL. Der "Goldfisch" musste daher durch riesige seitliche Kiemen über den Hinterrädern Luft zu den in den Kofferraum verbannten Kühlern leiten.

Doch man versuchte es tatsächlich mit einem zweiten Modell. Karosserie und Chassis des 7er wurden durch eine italienische Firma um insgesamt 39 cm verlängert, die Breits wuchs auf 1,90 m und auch die Höhe wurde auf satte 1,50 m gesteigert. Schließlich sollten ja die Proportionen stimmen. Die Karosserie wurde dabei von Boyke Boyer, dem verantwortlichen Chefdesigner bei BMW zu dieser Zeit, völlig neu gestaltet, was eine gewisse stilistische Nähe zum 7er der Baureihe E38 erklärt. Durch diese Maßnahmen war der Motorraum jetzt groß genug für den 16-Zylinder mit allen Nebenaggregaten. Die Kraftübertragung erfolgte nunmehr übrigens über eine 5-Stufen-Automatik, weil der Motor im zweiten "Goldfisch" nur auf 348 PS bei 5000 U/min kam. Es gab bei den Entwicklern wohl tatsächlich Hoffnungen auf eine Serienfertigung. Jedenfalls wurde der Vorstand 1990 auf den Hochgeschwindigkeits-Rundkurs von Nardo zu Testfahrten gebeten. Dort absolvierte der V16 105 Kilometer und verschwand dann im Fundus.

ERst 2024 wurde der Prototyp dann einer breiteren Öffentlichkeit präsentiert. Auf der Techno Classica 2024 wurde der Wagen auf dem Stand der BMW-Clubs präsentiert und sorgte für einiges Aufsehen. Ein riesiger BMW mit sehr langem Radstand, V16-Motor und sehr bequemem Interieur. Den Zeitgeschmack demonstrierten etwa die zwei Telefone im Innenraum, die winzigen ausdem Dachklappbaren Sony-Fernseher im Font, die vielen Schalter für Verstellung von Fensterm, Sesseln, Jalousien, das viele Holz mit Intarsien-Arbeiten und einiges mehr.