Mercedes-Benz SLX

Die Mercedes-Designer Paul Bracq und Giovanni Battistella erhielten ca. 1962 die Aufgabe einen "würdigen" Nachfolger des Mercdes 300 SL zu entwickeln. Weder der kleinere und nur mit 4-Zylindermotoren ausgerüstete 190 SL, noch der zu dieser Zeita aktuelle Mercedes SL waren als echte Sportwagen konzipiert, was eine schmerzliche Lücke im Modellprogramm offenbarte. Man wollte wieder einen richtigen Sportwagen haben, am besten mit Mittelmotor wie der neue Ford GT40. Über verlängerte Pagoden-SL mit Flügeltürer-Kühlergrill tastete man sich langsam zu einer echten Sportwagen-Silhouette. Im Herbst 1965 hatte man dann das finale Design entwickelt, welches im Frühjahr 1966 als Holzmodell ohne Innenausstattung im Maßstab 1:1 umgesetzt wurde und anschließend umfangreiche Windkanaltests absolvierte. Dieses Holzmodell ist auf den Fotos zu sehen.

Die Geschichte fand jedoch bekanntermaßen kein Happy-End: Ende 1965 ging Vorstandschef Fritz Nallinger in den Ruhestand und das Projekt SLX verlor damit seinen prominentesten Fürsprecher. So kam es wie es kommen mußte: Mitte 1966 wurde ein Vorstandsbeschluss gefaßt das Sportwagen-Projekt einzustellen. Der SLX verschwand für lange Zeit in der werkseigenen Fahrzeug-Sammlung. Die bei der Entwicklung gewonnenen Erkenntnisse über das Fahrverhalten eines Mittelmotorwagens wurden jedoch bei der wenige Jahre später einsetzenden Entwicklung des C 111 wieder verwandt. Der SLX gilt daher heute als geistiger Vater des ebenfalls im Prototypenstadium stecken gebliebenen C 111.