Maybach W3 Phaeton-Limousine

Karl Maybach hatte gehofft, Motoren für Automobilhersteller liefern zu können, doch die Liason mit Spyker stand von Anfang an unter keinem guten Stern. Maybach beschloss daher - möglicherweise etwas widerstrebend - eigene Automobile zu bauen. Man hatte bereits mit einem Prototyp, dem Maybach W(agen)1 einige Erfahrungen gesammelt und ca. 170 Motoren des Typs W(agen)2 an die holländische Firma geliefert. Auf der Berliner Automobil-Ausstellung 1921 wurde dann ein erstes eigenes Automobil mit einem leicht modifizierten W2-Motor vorgestellt: Der Maybach W3. Es sollte dies das erste serienmäßig hergestellte Maybach-Automobil werden.

Bereits das erste Modell war ein ausgesprochen teures, aber auch nach höchsten Maßstäben gefertigtes Fahrzeug. Hervorstechende Merkmale waren die mechanischen Vierradbremsen mit Bremsausgleich und vor allem die im Prinzip fehlende Schaltung. Zwar gab es normales Planetengetriebe mit zwei Vorwärtsgängen, aber zum Fahren wurde dank der Elastizität des Motors im Regelfall nur ein Gang benutzt. In Gang gebracht wurde der Motor dabei (1921!) von einem relativ großen Elektro-Anlasser. Durch Herunterdrücken des Gaspedals wurde dann auf den normalen Motorantrieb umgestellt. Lediglich bei Fahrten ins Gebirge und bei Rückwärtsfahrt musste geschaltet werden.

Von diesem Wagen, dessen Chassis allein mindestens 22.600,- Reichsmark kostete und dessen Karosserien ausschließlich bei den besten Karosseriers jener Zeit entstanden, wurden etwa 400 Exemplare hergestellt, von denen jedoch erstaunlicherweise kein einziges überlebt hat. Das Foto zeigt einige Reste eines Maybach W3 aus dem Maybach-Museum in Neumarkt. Es handelt sich bei diesen um eine Felge nebst Reifen, einige Instrumente und ein abnehmbares Hardtop einer W3 Phaeton-Limousine.