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Ferrari 212 Export Barchetta "Touring" (0084E)


1951

Ferrari 212 Export Barchetta "Touring" (0084E) (1951-52) Italien
Markenzeichen   Flagge

Nach dem 166 MM Barchetta wurden auch sieben 212 Export mit einer Barchetta-Karosserie von 'Touring Milano' eingekleidet. Der Motor war gegenüber dem 166 MM auf 2,6 Liter Hubraum angewachsen. Die Karosserie wurde natürlich wieder im Superleggera-Verfahren angefertigt.

Im ersten Exemplar dieses Typs mit der Fahrgestellnummer 0078 E kam der Rennfahrer Jean Larivière beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans im Jahr 1951 ums Leben. Mit dem wiederaufgebauten gleichen Wagen gewannen Pagnibon und Barraquet einige Wochen später die Tour de France Automobile. Der spätere Formel 1-Weltmeister Phil Hill kaufte den Wagen und brachte ihn nach Kalifornien, wo er seine ersten Rennen gewann.

Diese Barchetta mit der Chassis-Nummer 0084E wurde 1951 an Giannino Marzotto mit einer aufgearbeiteten Karosserie von Chassis-Nummer 024MB und einer weißen Lackierung ausgeliefert (Italienische Registrierung: VI 19370). Marzotto war der jüngste Spross einer reichen Industriellenfamilie und betrieb mit weiteren Mitgliedern seiner Familie einen Rennstall. Dabei waren die Marzottos alles andere als verwöhnte Hobbyrennfahrer: Giannino Marzotto hatte 1950 auf einem Ferrari 166 S die erste Mille Miglia für Ferrari gewonnen!

Marzotto wußte, dass Ferrari 1951 mit einem Werks-340 America starten würde und rechnete sich daher nur geringe Siegchancen mit der kleinen 212 Barchetta aus.Er beschloss deshalb gar nicht erst mit dieser anzutreten, sondern ließ sich auf Basis einer Ferrari 166 Barchetta ein geschlossenes Coupé von Reggiani und Fontana bauen (Chassis-Nummer 0024MB), dessen Häßlichkeit sprichwörtlich war und deshalb den wenig schmeichelhaftgen Beinamen "Uovo" ("Ei") erhielt. Immerhin arbeitete unter der Haube allerdings der stärkere Motor des Ferrari 212 Export 0084E. Der 'Uovo' erwies sich sich als formidables Renngerät. Marzotto führte die Rallye lange an, schied jedoch letztlich unglücklich aus.

Der Motor wurde wieder in die Barchetta verpflanzt und diese am 29. Oktober 1953 nach Rom an Curcio Alfredo di Armando (Neue italienische Registrierung: "Roma 188973") verkauft. Dieser behielt den Wagen jedoch nicht lange. Am 22. Juni 1954 wechselte 0084E in den Besitz von Angelo Bernardini, ebenfalls aus Rom. Dieser gab den Wagen Juli 1957 an die Autofficina Vittorio Malago & Co aus Rom, wleche den Wagen im August 1957 an Walter M. Sheldon Jr. aus Hinsdale, Illinois, USA verkaufte. Zu dieser Zeit war der Wagen stark verändert. Insbesondere waren der Motor gegen ein größeres Aggregat aus einem Ferrari 225 ausgetauscht, der Grill und die hinteren Blinker verändert worden.

In den folgenden Jahren folgten weitere Veränderungen. Die gröbste war der Einbau eines V8 aus einer Corvette, was jedoch Joe Haydon, der Eigentümer zu dieser Zeit, wieder rückgängig machen wollte. Er begann eine Restaurierung, bei der der Originalmotor mit 2,7 Litern Hubraum wieder eingebaut wurde. Seine Witwe Alice Haydon verkaufte den Wagen und Bob Wallace aus Phoenix vollendete die Restaurierung.

1993 kam der Wagen rot lackiert nach Deutschland, wo er sich vermutlich im Jahr 2012 noch immer befindet.

Für sieben Fotos von der Oldtimergala in Schwetzingen 2006 bedanken wir uns herzlich bei Peter Madle (www.madle.org).


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Technische Daten / Specifications:

Fahrwerte / Performance
 
Maße / Measures
km/h 190   kg/leer ca. 850
0-100 km/h (sek) 7,8   Maße (mm) L: 3850  B:1450 H:1380
Verbrauch (L/100 km)(faq) 18,0 (Werk)   Radstand (mm) 2250
         
Motor / Engine
Präsentation / Presentation
Zylinder V12   Kaufpreis (1951)
Hubraum (ccm) 2715   Stückzahl 7
Leistung (PS) 155   Debüt
bei Nenndrehzahl (U/min) 6500   Design
Touring Milano
 
Vorgängermodell Ferrari 166 MM Barchetta "Touring" (0068M) '1950
Nachfolgemodell
 
Rekorde
Testberichte (faq)
Motor Klassik 12/2004, S.22 His
Tuning
Internet
 

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