BMW Z9

1999 präsentierte BMW auf der Frankfurter IAA seine neue Design-Linie in Form des Prototypen eines klassischen Coupés. Die BMW-Werbung schwelgte in bestem Werbe-Deutsch von "einer von Front bis Heck fließenden Spannung in den Flächen mit wenigen, aber dafür um so ausdrucksstärkeren Linien, die ein charakteristisches BMW-Profil zeichnen". Der Betrachter sah jedoch durchaus auch etwas anderes: Nämlich diverse künstliche Design-Elemente, die unnatürlich und aufgesetzt wirkten. Kurz gesagt, Chris Bangle hatte eins seiner ersten Modelle in Szene gesetzt und das Design polarisierte die Betrachter. Wer gehofft hatte, BMW würde es sich angesichts des Designs noch einmal überlegen, sah sich jedoch getäuscht: Das 2003 präsentierte BMW 6er Coupé besaß diverse Stilelemente des Z9.

Die Highlights des Wagens zeigten sich aber nicht etwa im Design, sondern bei der Technik. Zunächst war anzumerken, dass der Wagen Flügeltüren besaß ... und normale, vorn angeschlagene Türen! Technisch wurde dieser (natürlich völlig unnötige) Spagat durch normale Scharniere bewerkstelligt, die innerhalb der eigentlichen Flügeltür angebracht waren. Eine weitere technische Besonderheit befand sich unter der Motorhaube: Ein vier Liter großer Turbo-Diesel, der das Sportcoupé mit einem maximalen Drehmoment von 560 Nm zwischen 1750 und 2500 Umdrehungen auf bis zu 250 km/h beschleunigte. Dieser Motor fand ab Sommer 1999 auch im BMW 740d Verwendung. Ein Sport-Coupé mit einem solchen Dieselmotor gab es bis dato jedoch nicht.

Im Übrigen bestand die Karosserie aus Carbon, das über einen Aluminium-Space-Frame gespannt war, und die Räder waren mit 20 Zoll reichlich groß ausgefallen. Der Innenraum zeigte ebenfalls etwas Neues: Einen runden, zentral angeordneten Controller für die Bedienung von Klimaanlage, Lüftung, Navigationssystem und weiterer Spielereien. Dieser Bedienknopf fand schließlich ab 2001 in der 7er-Reihe als I-Drive Verwendung.