Oldtimer-Grand Prix Nürburgring 2008

Oldtimer Grand Prix 2008

Der Oldtimer Grand Prix 2008 war wieder einmal das einsame Highlight der Klassiker Rennsport-Saison. Über 500 historische Rennwagen trafen sich auf der schönsten Rennstrecke der Welt, um in 21 verschiedenen Rennen die jeweiligen Sieger auszuloten. Flankiert wurden diese durch die Treffen diverser Markenclubs, wobei hochkarätige Sportwagen hier eindeutig dominierten.

Zu meinem und wohl auch dem Erstaunen diverser anderer Besucher ist Nürburg ein Luftkurort! Motorsport und Kurort-Atmosphäre, passt das denn zusammen? Nach Meinung der Anwohner und Anwesenden sehr wohl! Balsam für die durch immer neue Umweltauflagen, Spritpreiserhöhungen und wirtschaftliche Hiobsmeldungen gebeutelte Seele eines Autoliebhabers. Natürlich ist gegenseitige Rücksichtnahme vonnöten, aber das scheint in Nürburg kein Problem zu sein.

Auf der Rennstrecke herrschte während des Events natürlich geschäftige Anspannung. Nervöse Ordner warnten ständig vor fahrenden Rennwagen, Mechaniker schraubten um ihr Leben und Fahrer kauten Nägel vor ihrem Einsatz.

Wir haben bei dieser Auflage des Oldtimer Grand Prix auch Zeit gefunden, Fotos von zwei Rennen des Orwell SuperSports-Cups und der Grand Prix Masters zu machen. Diese können zwar das Brüllen der Motoren, den Geruch von Gummi und Benzin und die packenden Duelle auf der Strecke nicht vollständig wiedergeben, bieten aber einmal andere Perspektiven. Doch der Reihe nach:

Alfa Romeo war dieses Jahr nicht mit einem Auftritt des Markenclubs vertreten, aber ein ansässiger Händler zeigte trotzdem einen herrlichen 8C Competizione, von dem nur 450 Exemplare gebaut worden sind. Eins der schönsten Autos der vergangenen Jahre!

Dieses Jahr haben wir endlich einmal den Aston Martin DP 214 vor die Kameralinse bekommen. Es handelte sich um ein speziell für den Einsatz bei der 24-Stunden von Le Mans 1963 auf dem Chassis eines DB4 GT aufgebauten Wagen, der in lediglich zwei Exemplaren gebaut wurde. Es gab auch noch zwei weitere "Projekt"-Fahrzeuge mit Namen DP 212 und DP 215.

Eins der Rennen mit dem größten Publikumszuspruch ist der Orwell SuperSports Cup, denn in dieser Klasse fahren die "Big Banger" aus der CanAm-Serie der 70er Jahre. Es handelte sich wohl um die freiste Rennserie aller Zeiten, bei der Fahrzeuge mit bis 8,8 Litern Hubraum und bis zu 1400 PS (Porsche 917/30) antraten. Natürlich konnte diese Freiheit nicht lange währen, da auch in den USA die Sicherheit nach diversen Unfällen immer größeres Gewicht erhielt. Auch das Wettrüsten im Bereich der sonstigen eingesetzten Materialien und um die Aerodynmaik bedeuteten letztlich das Aus. Im Orwell SuperSports Cup lebt die Zeit aber noich einmal auf und immerhin neun Fahrzeug mit Motorgrößen von 7,3 Litern und mehr kämpften um den Sieg. Weitere Fahrzeuge mit Hubräumen von knapp 2000 bis 5400 ccm füllten das Feld auf.