Ford (USA) Mustang

Ford Mustang '1969

Zum Modelljahr 1969 wurde ein gänzlich neuer Mustang präsentiert: Der Wagenkörper war erneut ein wenig gewachsen (+10 cm bei Länge und Breite bei gleicher Höhe) und die Front mit dem Vieraugengesicht hatte es Haifisch-artiges. Die Modelle bleiben die Gleichen: Es gab nach wie vor das Hardtop-Coupé, das Convertible und den Fastback, der jetzt allerdings "Sportsroof" genannt wurde. Der bislang seitlich angedeutete, aber funktionslose Lufteinlass vor den Hinterrädern verschwand, wobei der Sportsroof allerdings als einziges Modell einen angedeuteten Lufteinlass etwas höher als bisher hinter dem Türgriff erhielt. Zusätzlich gab es spezielle Modelle, die als eigene Varianten geführt wurden: Zum einen wurde der "Grande", eine Luxusvariante des Hardtop-Coupés, eingeführt. Dieser war äußererlich durch das Venyldach erkennbar. Zum zweiten wurde der Mach I lanciert, eine besonders sportliche Variante mit schwarzer Motorhaube, seitlichen Zierstreifen, Deluxe-Innenausstattung und allerlei weiteren sportlichen Attributen. Highlight der Sports-Offensive waren jedoch die zwei "Boss"-Modelle "Boss 302" und "Boss 429", die von Larry Shinoda designt worden waren, und zusätzlich über Spoiler und Hochleistungs-Motoren verfügten. Diese Versionen kosteten jedoch fast so viel, wie die bisherigen Shelby-Versionen des Mustang, weshalb im ersten Jahr nur 1.628 "Boss 302" und sogar nur 857 "Boss 429" produziert wurden. Nach wie vor gab es auch das GT-Package, dieses stand aber im Schatten der fantastischen Mach I.

Einstiegsmotorisierung war wie bislang ein 200 Cubicinch großer V6 mit weiterhin 120 SAE-PS ("Six"; "Code T"). Diesem wurde nunmehr ein auf 250cui vergrößerter V6 mit 155 SAE-PS zur Seite gestellt ("Six" "Code L"). Diese standen jedoch eindeutig im Schatten der V8-Triebwerke, von denen mittlerweile 8 verschiedene geordert werden konnte. Das untere Ende markierte wie im Vorjahr der 302cui-V8 mit 220 SAE-PS und Zweifachvergaser ("Code F"). Zusätzlich gab es einen neuen 351cui-Motor mit Zweifachvergaser und 250 SAE-PS ("Code H") oder mit Vierfachvergaser und 290 SAE-PS ("Code M"). Leistungshungrige Käufer konnten auch weiterhin den 6,4-Liter große 390cui-V8 mit 320 SAE-PS ("Code S") ordern. über diesen standen noch die beiden 7-Liter Cobra-Jet 428 mit 335 SAE-PS ("Code Q") und Super-Cobra-Jet 428 mit 360 SAE-PS ("Code R"). Der Boss 302cui-Motor leistete 290 SAE-PS bei allerdings 5800 U/min ("Code G") und die höllische Boss 429cui-Maschine wurde mit konservativen 375 SAE-PS angegeben ("Code Z"). Die Motorenbezeichnungen wurden und werden teilweise auch für die Typenbezeichnungen ("Boss", "Cobra-Jet", "Super-Cobra-Jet") verwendet.

Die Stückzahlen entwickelten sich trotz der vielen Neuerungen nicht besonders gut: Waren im Modelljahr 1968 trotz des 60tägigen Produktionsausfalls aufgrund von Streikaktivitäten noch über 317.000 Mustang produziert worden, konnten 1969 sogar nur 299.824 Exemplare verkauft werden. Allein die enormen Verkaufszahlen für die Mach I-Modelle, von denen allein im ersten Jahr gleich 72.458 Exemplare abgesetzt werden konnten (1968 waren noch lediglich 42.581 Fastback-Modelle produziert worden) machten Mut und gaben die Richtung vor. Ford gab übrigens ab diesem Jahr keine gesonderten Produktionszahlen mehr für 6-Zylinder- und V8-Modelle an.

Ford Mustang '1970

Zum Modelljahr 1970 änderte sich am Mustang nicht sehr viel: Äußerlich waren die neuen Modelle problemlos am Wegfall des zweiten Scheinwerferpaares erkennbar. Die Fernscheinwerfer im Grill fielen wieder weg, während die Hauptscheinwerfer etwas nach innen rückten. An ihre Stelle traten zwei kleine horizontale Fake-Lufteinlässe. Auch das Heck wurde revidiert: Es fiel nunmehr gerade ab. Das Sportsroof-Modell verlor überdies seine angedeuteten Lufteinlässe hinter den Türgriffen. Die seitliche Ansicht war nun bei allen fünf Modellen (Hardtop-Coupé; Sportsroof; Convertible; Grande; Mach I) glatt. Motorisch ist historisch zu vermerken, dass der bisherige 351cui-Motor durch die neue "Cleveland" 351cui-Engine mit Zweifach- ("Code H") oder Vierfachvergaser ("Code M") ersetzt wurde. Der alte 6,4-Liter entfiel.

Doch es half letztlich alles nichts: Die Käufer straften Fords Mustang-Politik ab: Gerade einmal 190.727 Exemplare konnten abgesetzt werden. Für 1971 musste ein neues Modell her.