Maserati Tipo V4


1929-30

 

Maserati Tipo V4 1929-30 Italien
markenzeichen   Flagge

Alfieri Maserati hatte vor dem ersten Weltkrieg Rennwagen für Isotta Fraschini und Diatto konstruiert, musste sich aber nach dem Rückzug Diattos vom Rennsport im Jahr 1925 anderweitig orientieren. Er machte sich deshalb selbstständig und enwickelte unter eigenem Namen den Maserati Tipo 26. Als Motor wurde ein 1,5- bzw. 2,0-Liter-Sechszylinder verwendet, der jedoch "nur" 115 bzw. 130 PS leistete. Für 1926 eine beachtliche Leistung, aber Maserati wollte mehr. Auf der Suche nach mehr Leistung verfiel er auf ein Doppelmotor-Konzept. So entstand 1929 der Tipo V4 (für 4 Liter Hubraum), dessen zwei Achtzylinder-Reihenmotoren nebeneinander und um jeweils 25 Grad geneigt unter der Motorhaube untergebracht waren. Außerdem besaß jeder Motor einen eigenen Kompressor, der die Leistung auf ca. 280 bis 305 PS trieb. Das Chassis war vom Tipo 26B entlehnt worden, jedoch um 165 mm länger.

Das erste Modell des Tipo V4 (Chassis 4001) war ein Rennwagen, der mit einer Karosserie versehen war, die ebenfalls der des Tipo 26B ähnelte. Dieser Wagen startete bei insgesamt 7 Rennen, das Debüt erfolgte beim Grand Prix von Monza 1929. Am Steuer saß Alfieri Maserati höchstselbst. Er demonstrierte eindrucksvoll die Leistungsfähigkeit des Wagens als er eine Rundengeschwindigkeit von 200 km/h erreichte, das Rennen konnte er jedoch nicht gewinnen (6. Rang). Den ersten Sieg mit dem Tipo V4 - wenngleich gegen Gegner, die als nicht so wettbewerbsfähig angesehen werden konnten, erreichte dann aber im Folgejahr Baconin Borzacchini beim Gran Premio di Tripoli. Den zweiten Gesamtsieg gab es noch einmal ein Jahr später beim 1931er Gran Premio di Roma. Dieses Mal saß Alfieris Bruder Ernesto Maserati am Steuer. Erwähnenswert ist noch der Start des V4 bei den Indy 500: Hier musste der Wagen allerdings reglementsbedingt ohne Kompressor antreten, was ihn zu langsam machte. Schließlich fiel der Tipo V4 sogar mit Motorschaden aus.

Neben dem Tipo V4 in der Rennversion (VIN 4001) wurde auf Wunsch von Ludovico Tommasucci, einen Maserati- und Weber-Vertreter ein zweites Exemplar als Straßenversion (VIN 4002) ausgeliefert und ein Jahr später an Professor Galeazzi Riccardo, den Leibarzt von Pabst Pius VII. weiterverkauft. Dieses später ausgelieferte Modell wurde ca. 1934/35 mit einer in zwei unterschiedlichen Grüntönen gehaltenen Roadster-Karosserie von Zagato bestückt und war wahrscheinlich das erste Straßenauto mit 16-Zylindermotor in Italien.


Maserati Tipo V4 Replika '1929

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Maserati Tipo V4 Spider "Zagato" (VIN 4002) '1932

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Tuning
 

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