Mercedes-Benz 320 (W142)

Der Nachfolger des Mercedes-Benz Typ 290 war ab 1937 der Mercedes-Benz 320. In der Linienführung und dem Angebot an Aufbauten entsprach der Typ 320 dem Vorgänger, allerdings erhielten das 'Cabrio B' (zwei Türen, vier Seitenfenster) und das 'Cabrio D' (vier Türen, Vier Seitenfenster) ein rundes Heck. Wie beim Vorgänger gab es zunächst auch wieder zwei verschiedene Radstände: Der Typ 320n ('n' für normal) mit der internen Bezeichnung 'W142 I' für sportliche Aufbauten als 'Cabrio A' (zwei Türen, zwei Seitenfenster, 2-3 Sitze) und 'Spezial-Roadster' (zwei Türen, zwei Seitenfenster, 2 Sitze, gestreckte Linienführung) streckte sich auf 2880 mm zwischen den Radnaben und der Typ 320 (W 142 II; ohne die Zusatzbezeichnung 'lang') besaß ein Chassis mit 3300 mm Radstand. Es zeigte sich jedoch, dass - wie beim Vorgänger die Käufer eindeutig das lange Fahrgestell bevorzugten, weshalb das kurze Fahrgestell nach 1938 nicht mehr im Angebot auftauchte. Ohnehin wirkten auch die Versionen des Cabrio A auf dem langen Fahrgestell noch ein wenig eleganter, ohne, dass die kurze Version sehr viel sportlicher gewesen wäre. Echte Sport- oder Renneinsätze waren mit dem recht großen und schweren Wagen ohnehin nicht vorgsehen.

Auf dem langen Chassis wurden schon ab Werk alle nur denkbaren Aufbauten realisiert. So gab es als geschlossene Versionen die normale Limousine mit vier Türen und vier Seitenfenstern, eine Pullman-Limousine mit vier Türen, sechs Seitenfenstern und bis zu sechs Sitzen und - als Einzelstück - zudem eine Stromlinien-Limousine. Offen fahren konnte man im sportlichen Cabrio A mit zwei Türen, zwei Seitenfenstern und 2-3 Sitzen, im Cabrio B (zwei Türen, Vier Seitenfenster), im Cabrio D (vier Türen, vier Seitenfenster), im Pullman-Cabrio (vier Türen, sechs Seitenfenster, bis zu sechs Sitze), im Tourenwagen oder im Roadster. Wem das noch nicht reichte, der konnte zusätzlich auch nur das nackte Fahrgestell ordern und dieses bei einem Karosserieschneider seiner Wahl einkleiden lassen. Zumindest in Deutschland dürfte dies aber nicht häufig geschehen sein, galten doch die Aufbauten aus Sindelfingen als handwerklich perfekt und außerordentlich elegant. Insgesamt also ein Luxusauto der Spitzenklasse, welches durch ruhigen Motorlauf, eine leichte Handhabung und perfekte Verarbeitung zu beeindrucken wußte.

Die Vorzüge des Mercedes 320 mit beliebig auszuwählenden Aufbauten und einem recht starken Motor wußten zunehmend auch die Wehrmacht, einzelne Nazi-Größen und Hersteller von Spezial-Fahrzeugen zu würdigen. So gab es etwa einen speziellen Wehrmachts-Kübelwagen Typ 320 WK (W142 III bzw. W142 IV), aber auch Krankenwagen-Aufbauten auf dem Fahrgestell des Typ 320.

Der aufziehende Krieg erforderte jedoch auch technische Anpassungen: 1938 wurde der Motor des Typ 320 auf 3,4 Liter Hubraum (W142 IV) angehoben. Dies geschah nicht etwa, um die zunehmenden Ansprüche der Kundschaft zu befriedigen, sondern vor allem um die ob des Krieges schlechtere Benzinqualität auszugleichen. Wohl aus diesem Grunde wurde die Typbezeichnung auch nicht geändert. Zusammen mit dem neuen Motor wurde zudem der 'ZF-Ferngang' eingeführt, der es erlaubte, die Höchstgeschwindigkeit als Dauergeschwindigkeit auf dem ebenfalls zunehmend besser ausgebauten Autobahnnetz zu nutzen. Im Traumautoarchiv werden diese Versionen als '320 B' geführt, ohne, dass dies eine offizielle Bezeichnung gewesen wäre.