Brennabor


1908 - 1933

 

Brennabor 1908 - 1933 Deutschland
Markenzeichen   Flagge


Die heute fast vergessene Marke Brennabor war einmal der größte Hersteller von Automobilen in Deutschland. Begonnen hatte alles bereits 1871 mit einem kleinen Betrieb zur Herstellung von Korbkinderwagen. Kommerzienrat Carl Reichstein (*1847; + 1931), Gründer des Unternehmens, war gelernter Korbmacher. Rasch wuchs das Unternehmen, was zur Ausweitung der Produktion auf Fahrräder und auf Motorräder führte. 1908 schließlich wurde ein automobilähnliches Dreirad nach dem Vorbild englischer Cycle-Cars präsentiert, die 'Brennaborette, die bis 1911 im Programm blieb und bemerkenswert viele Käufer fand. Parallel gab es bereits 1905 mit dem Typ A1 3,5/8 PS das erste 'richtige' Automobil mit vier Rädern. Der Motor kam von Fafnir. Die Kunden nahmen auch dieses Modell gut an, nicht zuletzt deshalb vielleicht, weil Carl Reichstein Junior, dem die Automobilproduktion unterlag, 1909 mit diesem Modell die stressige Prinz-Heinrich-Fahrt absolvierte und ohne Defekte abschloss. In der Folge präsentierte man diverse Vierzylinder-Modelle und Carl Reichstein Junior legte mit weiteren Erfolgen bei mehreren Zuverlässigkeitsfahrten und sogar Rekordfahrten auf der Rennstrecke von Brooklands den Grundstein für eine Expansion nach Russland und England. Während des ersten Weltkrieges produzierte man keine Automobile, doch schon 1919 präsentierte man den Typ P 8/24 PS mit vier Zylindern und eigener Karosserie, der jedoch erst 1921 verkauft wurde. Brennabor war bei aller Expansion immer bemüht gewesen, seine Möglichkeiten zu erweitern. Insbesondere Eduard Reichstein hatte über die Zeit des ersten Weltkrieges bei General Motors in Detroit die dortige Automobilproduktion studiert. Vieles, was er in Amerika gesehen hatte, wurde auch bei Brennabor umgesetzt, so dass das Unternehmen in Sachen Konstruktion und Produktion damals als sehr fortschrittlich galt. Die rationelle Fertigung und Beschränkung auf die zwei Typen R und Z führte zu einem außergewöhnlich niedrigen Kaufpreis und enormen Absätzen. Brennabor war Anfang der 20er Jahre des 20. Jahrhunderts kurzzeitig der größte Automobilproduzent von Deutschland geworden, wobei man sich von Zulieferern praktisch frei gemacht hatte. Bis auf die Reifen wurde alles im eigenen Haus entwickelt und produziert.

Auch im Vertrieb trachtete man nach neuen Lösungen: Man gründete zusammen mit NAG und Hansa-Lloyd, damals ebenfalls gewichtige Automobilhersteller in Deutschland, die GDA (Gemeinschaft Deutscher Automobilfabriken) eine gemeinsame Verkaufsorganisation, die jedoch keine nennenswerten Vorteile brachte. 1924 stellte man jedoch bei Opel in Rüsselsheim die Produktion auf das Fließband um, was die Verhältnisse umkehrte. Ab der einsetzenden Wirtschaftskrise 1929 kam man dann jedoch in erhebliche Schwierigkeiten. Zu lange hatte man sich vor allem mit großen Wagen ('A-Typen') beschäftigt, die jedoch mit den amerikanischen Erzeugnissen nicht mithalten konnten. In aller Eile wurde zum Pariser Salon 1931 ein 1-Liter Kleinwagen (Typ C) präsentiert, der jedoch in vielen Bereichen gar zu billig schien.

1932 wurde die Automobilproduktion acht Monate lang unterbrochen und ein Vergleichsverfahren durchgeführt. Brennabor wurde in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Die sich wieder belebende Konjunktur und die Fortentwicklung des Typ C zum Typ D brachten jedoch keine entscheidende Wendung mehr. Ende 1933 wurde der Autmobilbau bei Brennabor eingestellt. Die Fabrikation von Kinderwagen und Fahrrädern lief bis zum zweiten Weltkrieg weiter, in dem die Fabrik weitgehend zerstört wurde.


 

Fahrzeuge von Brennabor:

Brennabor Typ C '1931

 
Brennabor Typ D '1933

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Literatur
Internet

Wikipedia:
Artikel über Brennabor (Deutsch)


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