C. Benz Söhne

1903 verläßt Carl Benz das von ihm gegründete Unternehmen im Streit. Er zog sich in die Stadt Ladenburg zurück, wo er bereits vor dem Jahrhundertwechsel große Areale Land erworben hatte. Möglicherweise wollte er das Unternehmen, welches seinen Namen trug, nach Ladenburg verlegen. Nach seinem Ausscheiden musste er umdisponieren und gründete zusammen mit seinen Söhnen Eugen und Richard zunächst eine Firma für den Bau von Gasmotoren, obwohl letzterer noch bis 1908 bei Benz in Mannheim angestellt war. Am 09. Juni 1906 wird dieses neue Unternehmen als 'C. Benz Söhne' ins Handelsregister eingetragen. Doch der Betrieb läuft in den ersten Jahren nicht besonders gut. Stationäre Gasmotoren wurden zunehmend von Elektro- und Dieselaggregaten verdrängt. Man beschließt sich auf die "Kernkompetenz" zu besinnen und wieder vollständige Autos anzubieten.

Im Dezember 1909 wird mit dem C. Benz Söhne Typ B 10/18 PS das erste neue Automobil aus Ladenburg vorgestellt. Um den neuen Wagen bekannt zu machen, wurde dieser sogleich bei der Prinz-Heinrich-Fahrt 1909 angemeldet, die dieser auch ohne Probleme absolvierte. Der Anfang war gemacht, doch der Ausbruch des ersten Weltkrieges verhinderte möglicherweise eine dauerhaft positive Geschäftsentwicklung. Nach dem Krieg wurde die Produktion nie wieder in vollem Umfang in Gang gebracht. 1924 war mit dem aus herumliegenden Teilen erfolgte Zusammenbau der zwei letzten Fahrzeuge das endgültige Aus der Firma C. Benz Söhne besiegelt. Die beiden letzten Fahrzeuge können heute im Carl Benz-Museum in Ladenburg bewundert werden. Ansonsten sind keine C. Benz Söhne-Fahrzeuge mehr bekannt. Insgesamt dürften überhaupt nicht mehr als 300 Fahrzeuge in Ladenburg produziert worden sein.