Cadillac Series 62 Coupé "Ghia"

1953 wurden von Cadillac insgesamt vier Chassis ohne Karosserie externen Designern zur Verfügung gestellt. Zwei Exemplare gingen nach Italien zu Ghia. Es handelte sich um Chassis des Series 62 Convertible, da dies wegen der größeren Steifheit mehr Möglichkeiten bot. Designer war Luigi Segre, der Ghia kurze Zeit zurvor erworben hatte.

Segre schuf ein zweisitziges Coupé von überwältigen Ausmaßen. Zur Erinnerung: Der Radstand des Chassis betrug enorme 3,20m. Das Dach war demgegenüber recht klein, was für ungewöhnliche Proportionen sorgte. Dazu brachte der Erschaffer an den großen Seitenflächen parallele Streifen an, die wie Lufteinlässe aussahen, aber lediglich dekorativen Charakter hatten.

Motorisch änderte sich gegenüber der Basis nichts. Der Standardmotor mit 210 PS war 1953 aber auch ohne Veränderungen schon eine Ansage. Zum Vergleich: Ein Porsche 550/1500 RS Spyder, der allerdings erst 1954 auf den Markt kam und ohne Zweifel das heißeste war, was man in Deutschland kaufen konnte, leistete gerade einmal 110 PS. Der Mercedes 300 SL, 1953 allerrdings ebenfalls noch in der Entwicklung, kam auf 215 PS!

Die Geschichte des Fahrzeugs ist leider nicht bekannt. Es gibt Gerüchte, dass der Wagen vom Aga Khan der Schauspielerin Rita Hayworth geschenkt wurde, doch - wie gesagt - nur Gerüchte. Heute ist der Wagen jedenfalls im Petersen-Museum in Los Angeles beheimatet.

Das zweite Exemplar unterscheidet sich in Details und gehörte ehemals dem Besitzer des legendären 'El Morocco' Nachtclub, der ersten Adresse in Manhattan in den '30er bis '50er Jahren.

Für die Fotos bedanken wir uns herzlich bei Peter Madle (www.madle.org).