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Ford (USA) GT40 MK II (VIN P/1012)


1965

Ford (USA) GT40 MK II (VIN P/1012) (1965-66) USA
Markenzeichen   Flagge

Dieser Ford GT40 MK II (Chassis-Nr. P/1012) war einer der beiden ersten überhaupt gefertigten MK II mit dem brachialen 7,0-Liter-Motor. P/1012 und sein Schwester-Fahrzeug P/1011 wurde am 08. Juni 1965 zwecks Komplettierung mit dem Motor zusammen an Shelby geliefert.

Der erste Einsatz erfolgte bei den 24 Stunden von Daytona 1966 unter Dan Gurney / Jerry Grant / Payne. Das Team landete auf dem zweiten Platz. Der nächste Einsatz war bei den Le Mans-Tests: Fahrer waren hier Bruce McLaren, Chris Amon und Ken Miles Der Wagen erzielte die zweitbeste Zeit nach einem Ford GT40 MK IV. Später verunfallte P/1012. Nachdem er wiederhergestellt war, wurde er leihweise Alan Mann Racing zur Verfügung gestellt. Das Team setzte den Wagen bei den 1000 km von Spa Francorchamps (Fahrer: John Whitmore / Frank Gardner ein. Zurück bei Shelby wurde P/1012 nach Frankreich verschifft und als Ersatzfahrzeug beim 24-Stunden-Rennen vorgehalten. Es erfolgte zwar kein Einsatz von P/1012, aufgrund des Dreifach-Erfolgs der Ford GT40 kehrte jedoch auch P/1012 "als Sieger" zurück nach Amerika und wurde dort an verschiedenster Stelle ausgestellt. Zu diesem Zweck war der Wagen extra in den Farben des Le Mans-Siegers neu lackiert worden. Später wurde P/1012 noch für eine Reihe von Tests verschiedener Teams zur Verfügung gestellt. Hiernach erfolgte erneut eine Lackierung, dieses Mal in Gelb mit schwarzen Streifen. In dieser Farbe nahm der Wagen am 24-Stunden-Rennen von Daytona 1967 teil (7. Platz unter Bruce McLaren / Lucien Bianchi / Dan Gurney), bevor der zweite Teil der Geschichte begann.

Die nächste Neulackierung in Grau brachte leider kein Glück: Am 21. März 1967, wieder auf der Rennstrecke von Daytona, platzte bei einer Geschwindigkeit von über 300 km/h ein Reifen und Fahrer Peter Revson überschlug sich vielfach. Ein Überrolllbügel rettete dem Fahrer sein Leben. Der Wagen aber war ein Totalschaden und wurde als Wrack bei Holman and Moody untergestellt. Hier wurde der Schrotthaufen aller noch brauchbaren Teile, inklusive des Motors beraubt und musste zwei Feueranschläge zu Testzwecken einer neuen automatischen Feuerlöschanlage überstehen.

Erst 1969 erbarmte sich jemand in der Gestalt von Don Davis. Dieser ging einen Wideraufbau von P/1012 an, musste jedoch bald der Größe des Vorhabens Tribut zollen. Der mittlerweile noch mehr zerstörte Rahmen von P/1012 und diverse Ersatzteile gingen an Lyle Digness, während sich Don Davis einen anderen GT40 kaufte. Historisch ist anzumerken, dass er diesem neuen Fahrzeug von 1971 oder 1972 mit einem Chassis von Abbey Pannels und einer Produktionsnummer von mindestens 1110 trotzdem ohne guten Grund und gegen jede Konvention ebenfalls die Chassis-Nummer 1012 gab.

Das orginale Chassis von P/1012 hingegen wurde 1977 von Digness an Walter Cantrell verkauft. Dieser seinerseits gab das Wrack für einen Preisnachlass beim Kauf von Chassis-Nr. P/1009 an Wayne Skiles, der endlich einen echten Neuaufbau anging. Er verschiffte die Reste nach England zu John Ethridge, einem ehemaligen Mechaniker von John Wyer. Ethridge brauchte allerdings bis 1982, um das Fahrzeug zusammen mit Brian Wingfield tatsächlich wieder auf die Räder zu stellen. Volle 15 Jahre nach dem Unfall! Man gab übrigens später an, dass gerade noch ein Drittel des Original-Rahmens verwendbar gewesen sein soll.

Noch während der Restauration, im Jahr 1981, erfolgte wieder ein Eigentümerwechsel: Andy Harmon brachte wohl den Wiederaufbau zu Ende. 1984 wurde Peter Licanos, ein bekannter Sammler, neuer Besitzer und gab den Wagen seinerseits noch in den 80er Jahren an Edmond Hubbard weiter. Dieser behielt P/1012 immerhin bis 1994, als er in den Besitz von Jean Pierre Grave und 2000 schließlich in den von Jean Pierre Lecou wechselte.


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Technische Daten / Specifications:

Fahrwerte / Performance
 
Maße / Measures
km/h 338   kg/leer 1211
0-100 km/h (sek) ca. 4,5   Maße (mm) L: 4140  B:1778 H:1016
Verbrauch (L/100 km)(faq) ca. 40,0   Radstand (mm) 2413
         
Motor / Engine
Präsentation / Presentation
Zylinder V8   Kaufpreis (1965)
Hubraum (ccm) 6982   Stückzahl 8 (MK II)
Leistung (PS) 485   Debüt Flughafen Heathrow, 1. April 1964
bei Nenndrehzahl (U/min) 6200   Design
Eric Broadley (Lola/Ford) / Roy Lynn (Ford)
 
Vorgängermodell
Nachfolgemodell
 
Rekorde
Testberichte (faq)
Auto Motor Sport 26/1966, S.30 ET
Oldtimer Markt 1/1999, S.8 His
AutoBild Sportscars Supersportler 2016, S.62 VT
Motor Klassik 2/1994, S.46 His
Tuning
Internet
 

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