Citroën GS Birotor

Zur IAA 1973 stellte Citroën seinen ersten Serienwagen mit 2-Kammer-Wankelmotor vor. Die Markteinführung erfolgte Anfang 1974. Zu diesem Zeitpunkt war die Wankelfront auf dem Weltmarkt wegen der Ölkrise schon deutlich angeschlagen. Neben einigen Mazda-Modellen gab es sonst nur noch die NSU-Modelle Spider und Ro 80. NSU hatte jedoch seine Unabhängigkeit verloren und Daimler-Benz hatte seinen Wankelversuche komplett eingestellt.

Citroën setzte jedoch nach wie vor auf die Karte Wankelmotor, das es zum Image der für ihre avantgardistische Technik bekannten Firma passte. Der von der Firma Cosmobil gebaute Motor wurde in die Karosserie des 1970 präsentierten Mittelklassemodells GS verpflanzt. Der Motor bestach - wie auch im Ro 80 - durch seine Laufkultur und die für die damalige Zeit hohe Leistung. Die dadurch erreichbaren höheren Geschwindigkeiten brachten auch die Qualitäten des hydropneumatischen Fahrwerks besser zur Geltung. Doch man hatte die Rechnung ohne den Wirt, d.h. ohne die neuen Herren im Hause Citroën gemacht: Peugeot wollte mit seiner Neuerwerbung vornehmlich Geld verdienen und lenkte den Fokus auf das neue Zugpferd: Den Citroën CX. Für den Birotor war da kein Platz mehr und es folgte eine der ungewöhnlichsten Rückruf-Aktionen der Geschichte. Citroën bot allen Kunden des Birotos die Rücknahme und günstige Konditionen zum Erwerb eines Citroën CX an. Die meisten griffen zu. Die zurückgegebenen Fahrzeuge wurden allesamt verschrottet!. Nur etwa 180 Exemplare sollten diesen Massenmord bis heute überlebt haben.