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VW (D) V 3
VW (D) | V 3 (1936) | Deutschland |
Anfang der 30er Jahre gab es Konstrukteure, die ähnlich dem Konzept von Henry Ford auch in Europa den Traum eines technisch anspruchslosen, modernen und dennoch bezahlbaren Kleinwagens zu verwirklichen wollten. Bei Steyr in Österreich war in dieser Beziehung insbesondere Karl Jeschke mit dem Steyr Typ 50 aktiv und in Böhmen entwickelte Hans Ledwinka den Tatra T57, der auf dem Prototypen V570 von 1933 basierte. Das Konzept sah denn auch bei beiden einen stromlinienförmigen Wagen mit einem Heckmotor vor. Das früheste in diese Reihe passende Konzept aber war der NSU Typ 32 von 1934. Dieser war von einem jungen Ingenieur namens Ferdinand Porsche entwickelt worden. Die Entwicklung kam jedoch nie zur Serienreife. Porsche sandte daher am 17. Januar 1934 einen Brief an den Reichsverkehrsminister, in dem er seine Idee eines preiswerten, in großen Massen produzierbaren "ausgesprochenen Volkswagens" unterbreitete. Das Konzept passte den Nazis gut ins Konzept, weshalb man dem jungen Ingenieur - gegen alle Einwände des Reichsverbandes der Automobilindustrie (RDA) - den Auftrag erteilte, "einen Gebrauchswagen mit normalen Abmessungen, verhältnismäßig geringem Gewicht" und "narrensicheren Einrichtungen" zu konstruieren. Porsche, der sich 1931 im Feuerbacher Weg 48 am Stuttgarter Killesberg mit einem herstellerunabhängigen Ingenieurbüro selbstständig gemacht hatte, machte sich mit seinen zwölf Angestellten sofort ans Werk und baute zwei Prototypen: V 1 und V 2, eine Limousine und ein Cabrio. Im Februar 1936 wurden die fahrtüchtigen Prototypen (nach Porsches eigener Nomenklatur intern 'Typ 60' genannt) mit Karosserien von Daimler-Benz einigen Offiziellen vorgestellt, die sich offensichtlich beeindruckt zeigten. Man gab bei der RDA grünes Licht für eine Weiterentwicklung, forderte aber eine "scharfe Dauerprüfung". Porsche baute daraufhin drei Fahrzeuge des Prototypen V 3, die tatsächlich vom 12. Oktober 1936 bis zum 22. Dezember 1936 insgesamt 50.000 Kilometer hinter sich brachten. Trotz einiger Probleme zeigte der Test, dass das Konzept mit Vierzylinder-Boxermotor im Heck, Zentralrohrplattformrahmen und Schwingachsen mit Drehstabfederung funktionierte. Insbesondere Dauerhöchstgeschwindigkeit stellte das Konzept nicht grundsätzlich in Frage. Die Bedenken des RDA hatten sich als unbegründet erwiesen und ab 1937 wurde ein noch umfangreicherer Test mit 30 weiteren VW 30 genannten Prototypen abgespult. Der spätere Käfer war geboren 1998 wurde die Villa am Feuerbacher Weg nur noch als Gästehaus der Firma Porsche genutzt. Volkswagen plante einen Neuaufbau des V3 für das Zeithaus und gab den Auftrag an die Restaurationswerkstatt Werner Zinke im sächsischen Zwönitz. Außer einigen Fotos und einer Handskizze von Ferdinand Porsche waren allerdings kaum noch Unterlagen vorhanden. Trotzdem verweist man stolz auf eine Übereinstimmung von ca. 90 Prozent des 2001 nach über 5000 Arbeitsstunden fertig gestellten V 3 mit den Originalen. Nur bei der Farbe ist man sich nicht sicher. |
Technische Daten / Specifications:
Fahrwerte / Performance |
Maße / Measures |
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km/h | 103 | kg/leer | 600 | |
0-100 km/h (sek) | Maße (mm) | |||
Verbrauch (L/100 km)(faq) | 7,25 | Radstand (mm) | ||
Motor / Engine |
Präsentation / Presentation |
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Zylinder | 4B | Kaufpreis (1936) | ||
Hubraum (ccm) | 985 | Stückzahl | 3 | |
Leistung (PS) | 22 | Debüt | ||
bei Nenndrehzahl (U/min) | 3000 | Design | Dr. Ferdinand Porsche |
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Vorgängermodell | NSU Typ 32 '1934 | Nachfolgemodell | VW (D) 30 '1937 | |
Rekorde | Testberichte (faq) | AutoBild 35/2001, S.54 His Oldtimer Markt 9/2001, S.8 His |
Tuning | Internet |
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