Renault R202

Renault erwarb im Jahr 2000 das Benetton-Formel 1-Team. Nach zwei Jahren der Zusammenarbeit startete Renault dann ab 2002 unter eigenem Label in der Formel 1. Fahrer waren in jenem Jahr Jensen Button und Jarno Trulli. Wie bereits in den 70er Jahren bemühte man sich um innovative technische Lösungen. So besaß der Motor einen revolutionären 110 Grad-Winkel, während alle anderen Teams 72- oder 90-Grad-Motoren verwendeten. Durch den breiten Öffnungswinkel war der Renault-Motor 15 cm flacher, fabrizierte aber auch erhebliche Vibrationen, die den Technikern Kopfzerbrechen machten. Zusätzlich sorgte der flache Motor zwar für eine bessere Gewichtsverteilung und ein flacheres und damit aerodynamisch besseres Heck, bot aber erheblich weniger Leistung (zu Beginn lediglich 720 PS, später ca. 800 PS) als die Konkurrenz aufgrund niedrigerer Drehzahlen.

Letztlich überwogen die Nachteile. Zur Saison 2004 verabschiedete sich Renault von dem ungewöhnlichen Konzept. Ansonsten machten die blauen Renner vor allem mit ihren Raketenstarts Schlagzeilen, konnte jedoch keinerlei Rennen gewinnen. Die Übermacht des Ferrari F2002 war einfach zu erdrückend. Lediglich ein Rennen wurde 2002 nicht von einem Ferrari gewonnen, der Grand Prix von Monaco. Diesen gewann David Coulthard im McLaren-Mercedes.