Lamborghini Urraco P250

Der erste mit dem neuen V8-Motor ausgestattete Sportwagen war der Urraco P250, dessen Name wie gehabt den Hubraum in Cubic-Dezimeter wiedergab. Die Produktionswagen, die 1973 endlich in Serie gingen, waren gegenüber den Prototypen in einigen Details verändert worden. Zum Beispiel waren die Stoßstangen - zumindest in der Version für Europa - deutlich schmaler geworden. Für den Motor hatte Stanzini tief in die Trickkiste greifen müssen. Der Ingenieur hatte die Schwierigkeiten, die Heron-Zylinderköpfe auf die notwendigen niedrigen Abgaswerte zu bringen, erheblich unterschätzt. Letztlich waren spezielle Solex-Vergaser notwendig, die jedoch die Leistungsausbeute in der USA-Version auf magere 180 PS sinken ließ. Das Getriebe machte ebenfalls erhebliche Probleme. Zu Gunsten der Abgaswerte war der erste Gang sehr lang übersetzt worden, was jedoch ausgerechnet bei der Beschleunigung ungefähr eine Sekunde kostete. Für eine Sechsganggetriebe fehlten jedoch Zeit, Geld und Kapazitäten. Insgesamt war der erste Urraco noch ein recht unfertiges, wenngleich sehr faszinierendes Auto.

Im ersten Jahr konnte man aufgrund diverser Widrigkeiten nur knapp 300 Exemplare absetzen. Enttäuschend, hatte man doch mit 2000 pro Jahr gerechnet. Dann kam auch noch die Ölkrise und an eine Weiterentwicklung war schon gar nicht zu denken. Statt dessen befanden sich die Stückzahlen im freien Fall. Man bemühte sich daher, eine 2-Liter-Version für den heimischen Markt und eine etwas stärkere 3-Liter-Version für die nicht abgas-reglementierten Märkte zu bauen.