Motorshow Essen 2010

2010 sollte die Motor Show in Essen nach zwei krisenbedingten etwas weniger spektakulären Auftritten in den letzten beiden Jahren nach dem Willen der Organisatoren wieder zu alter Stärke und alten Besucherzahlen zurückfinden. Man skandierte eine Menge von Besinnung auf den Motorsport, Orientierung am Besucher, Relaunch der Show und, und, und. Leider hat dies nach unserer Einschätzung nicht geklappt.

In 2009 haben nach Angabendes Veranstalters 309.800 Besucher den Weg nach Essen gefunden. 2010 wurden 304.200 zahlende Besucher genannt. Unser Eindruck war da wohl nicht ganz verkehrt, auch wenn das einbrechende Winterwinter mit massiven Schneefällen sicherlich eine Rolle bei den Zuschauerzahlen gespielt hat. Doch wir wollen nicht nur meckern, sondern auch konkret sagen, was uns gefehlt hat.

2010 war das Jahr, in dem ein Deutscher Formel 1-Weltmeister geworden ist. Die Show war dereinst gegründet worden, um die erfolgreichen Rennwagen eines Jahres zum Abschluss eines Jahres auf einer Messe zu zeigen. Doch 2010 war nichts von Red Bull, nicht von Sebastian Vettel und noch nicht einmal irgend etwas von der Formel 1 zu sehen. Klar, alles, was mit der Formel 1 zu tun hat, ist teuer, doch das war eindeutig schwach.

2010 gewann darüber hinaus nach der Niederlage in 2009 Audi wieder das 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Doch das Siegerauto war weit und breit nicht zu sehen. Gleiches galt für die DTM. Auch diese war nicht vertreten. Rallye-Autos der WRC? Glänzten durch Abwesenheit. FIA GT1-Weltmeisterschaft? Nicht in Essen. Rallye Dakar (sonst regelmäßig präsentiert), fährt in Südamerika, nicht auf der Motor Show. Wo war denn der Motorsport nun? Nun ja: Alle Rennserien des Messe-Partners ADAC waren mit Fahrzeugen vertreten, die Halle 6 war wiederum den Driftern vorbehalten und die Formel Student war wieder da... Im Vergleich: Auf der jungen und längst nicht so gut besuchten Messe Auto Zürich wurde definitiv mehr Spitzensport präsentiert.

Auch ansonsten waren die Reihen gelichtet. Zwar waren wieder alle Hallen belegt, aber die Halle 4 wurde allein zur Präsentation von Automobilen der "Fahrkultur Ruhr 2010" genutzt. Kennen Sie nicht? Wir - bis dato - auch nicht. Einige schöne Oldtimer, insgesamt aber wenig Besonderes.

So wunderte es nicht, dass auch der Besucherandrang an dem von uns gewählten Dienstag mehr als zu wünschen übrig ließ. Der Honda-Stand wurde um ca. 16:00 fotografiert. Wo sich sonst Zuschauer drängen, herrschte gähnende Leere. Auch andernorts musste man nicht gerade fürchten, dass einem die Massen vor die Linse liefen. Doch, wo die Zuschauer fehlen, bleiben auch die Hersteller fern. Der Veranstalter warb mit 11 Herstellern. Doch mit Lada - sorry - läßt sich wirklich nicht um neue Zuschauer werben. Mercedes und Alfa Romeo hingegen zeigten keine neuen Autos, sondern nur Sonderschauen. Bereits zum zweiten Mal war darüber hinaus die Hot Rod-Ausstellung vor Ort. Einmal ist die ja ganz schön, aber zwei Jahre hintereinander muss das nicht sein.

Die Verantwortlichen sollten schnell umdenken, sonst versinkt die Show bald in der Bedeutungslosigkeit.

So, genug der harrschen Kritik. Selbstverständlich lohnt es sich nach wie vor nach Essen zu fahren, nur die Masse der besonderen Autos ist geringer geworden. Wir zeigen auf den folgenden 15 Seiten wieder die Highlights und vergessen auch nicht die Messegirls - für viele die eigentlichen Höhepunkte der Ausstellung. Für ganz Eilige: Hier geht's direkt zu den hübschesten Frauen der Show:

Relativ viele Aussteller kamen 2010 aus der Nähe von Essen. Einer dieser Nachbarn ist die in Dortmund beheimatete Firma 9ff. Man zeigte 2010 neben dem 9Speed BiTurbo auch wieder den neu erstellten GT9-R, ein Modell war in England bei einem Unfall zerstört worden - und vor allem den ganz neuen GTurbo 1200. Wie der Name vermuten läßt, soll der Motor atemberaubende 1200 PS bereitstellen. Konsequenter Leichtbau soll das im Tigerlook lackierte Auto auf 414 km/h beschleunigen lassen!